40 Jahre Gurtpflicht in Österreich - eine Bilanz
Im ersten Halbjahr 2016 sind 26 PKW-Insassen, die nicht angegurtet gewesen sind, tödlich verunglückt, so das Innenministerium. Laut Kuratorium für Verkehrssicherheit werden die Gurtmuffel wieder mehr. Sieben Prozent schnallen sich nicht an. Hier drei Fakten zum Thema Gurtpflicht in Österreich:
Die Verletzungsrate ist ohne Gurt elf Mal so hoch
Es gibt Unfallsituationen, wo die angegurte Person unverletzt geblieben ist. Für die nicht angegurtete Person im selben Fahrzeug ist der Unfall tödlich ausgegangen. Am häufigsten verzichten übrigens Männer zwischen 13 und 25 Jahren auf das Anschnallen - aus Bequemlichkeit, am Rücksitz vom Taxi und auch bei Kurzstrecken. Dabei passieren mehr als die Hälfte der Unfälle im Umkreis von fünf Kilometern vom Wohnsitz.
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Die Höhe der Strafe hat sich verfünffacht
Erstmals ist 1984 eine Strafe eingehoben worden, wenn man ohne Gurt erwischt worden ist. Damals hat man umgerechnet 7 Euro bezahlt - heute sind es 35. Ist ein Kind nicht entsprechend gesichert, droht sogar eine Anzeige. Es gibt aber auch Ausnahmen von der Gurtpflicht: Abschnallen darf man sich nämlich, wenn man Schrittgeschwändigkeit fährt, weil man gerade einen Parkplatz sucht, oder längere Zeit vor einem Bahnübergang steht.
Erfunden wurde der Gurt von einem Volvo-Ingenieur
Der Dreipunkt-Sicherheitsgurt, so wie wir ihn heute kennen, ist von Nils Bohlin erfunden worden. 1985 ist sein Gurt vor dem deutschen Patentamt sogar als eine jener acht Erfindungen ausgewählt worden, die der Menschheit in den letzten 100 Jahren am meisten Nutzen gebracht hat. Vor 20 Jahren ist der Gurt dann um einen Gurtstraffer ergänzt worden. Dieser zieht den Gurt bei einem Unfall in 15 Millisekunden zusammen und kann so Menschenleben retten.
(Michi Heininger)