My Stealthy Freedom/ Screenshot
Der Grund, warum diese Männer Kopftuch tragen
Strenge Regeln herrschen seit der islamischen Revolution 1979, im ganzen Land steht die Verhüllung der Frauen an der Tagesordnung. Die Vorschriften, die das Leben der Frauen im Iran einschränken, halten viele für nicht mehr zeitgerecht und fordern die Abschaffung. Kein einfaches Unterfangen, da Menschen, die sich den Regeln nicht fügen, mit Geldstrafen oder sogar Haftstrafen rechnen müssen.
Auf vielfache Arten protestieren Frauen seit Jahren gegen die Verschleierung, manche rasierten sich ihre Haare komplett ab. Dass der Koran keine direkte Vorlage für ein Kopftuch-Gebot vorgibt, ändert nichts an den vorgeschriebenen Regeln der Juristen und Geistlichen, die im Iran als Wächterrat Teil der Regierung sind.
Gemeinsamer Kampf gegen Schleierzwang
Um auf das Problem aufmerksam zu machen, hat die in in New York lebende Aktivistin Masih Alinejad aus dem Iran Männer dazu aufgefordert, sich mit ihren Müttern, Schwestern und Töchtern solidarisch zu zeigen und für eine kurze Zeit genauso wie sie einen Hijab zu tragen. Und wie der Independent berichtet, funktioniert es: Unter dem Hastag #meninhijab senden verhüllte Männer Bilder zur Aktionsseite „My Stealthy Freedom“ und rufen dazu auf, Frauen selbst über ihre Kleidung entscheiden zu lassen.
Seite an Seite
Um ihre Solidarität mit den unterdrückten Frauen zu zeigen, posten Männer Fotos, bei denen sie zur Abwechslung neben unverschleierten Familienmitgliedern zeigen, ob Cousinen, ihre Frau oder die Tochter.
„Die meisten dieser Männer leben im Iran und sie haben erlebt, wie ihre weiblichen Verwandten unter der Erniederung der Religionspolizei gelitten haben“ erzählt die Aktivistin, und freut sich, dass nun Frauen und Männer Seite an Seite gegen den Schleierzwang kämpfen. „Also dachte ich, sei es fantastisch, wenn Männer zeigen, dass sie Frauenrechte unterstützen“, sagt Alinejad.
(Anastasia Lopez)