Der Zauber ist zurück - diesmal auf der Bühne

Trotz Vorpremieren war die Spannung groß: Schon lange bevor das Theaterstück „Harry Potter und das verwunschene Kind“ in London am Samstagnachmittag Weltpremiere gefeiert hat, warteten Fans und Zuschauer vor dem Palace Theater auf die Ankunft der Prominenz. Unter den Gästen waren Potter-Autorin J. K. Rowling und der Londoner Bürgermeister Sadiq Khan.

Ö3-Wecker mit Philipp Hansa, 1. August 2016

Sie sei glücklich, dass die Besucher der Vorpremiere ihre Bitte erfüllt und die Geschichte des Stücks geheim gehalten hätten, sagte Rowling bei der Ankunft vor dem Theater der britischen Nachrichtenagentur Press Association. Sie hoffe, „Harry Potter und das verwunschene Kind“ werde eines Tages auch auf dem New Yorker Broadway gespielt.

Ein Blick in die Zukunft

Die in zwei Teilen gesplittete Theatergeschichte spielt 19 Jahre nach dem letzten Band um den berühmten Zauberlehrling und seinen magischen Feind Lord Voldemort, „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“. Auf der Bühne ist Harry längst erwachsen, verheiratet mit Ginny Weasley, der Schwester seines Freundes Ron, und Vater von drei Kindern. Zur Arbeit geht er ins Ministerium für Zauberei. Nun muss Harry seinem Sohn Albus bei der Auseinandersetzung mit der dunklen Vergangenheit der Familie beistehen.

Besonderes Vaterleben

Nun muss Harry seinem Sohn Albus bei der Auseinandersetzung mit der dunklen Vergangenheit der Familie beistehen - so viel ist über die Handlung des Stücks bekannt. „Als sich Vergangenheit und Gegenwart unheilvoll verbinden, lernen Vater und Sohn die unangenehme Lektion: Manchmal kommt die Finsternis aus einer Richtung, aus der man sie nicht erwartet hätte“, heißt es in der Ankündigung des Theaters.

Theater in London

DANIEL LEAL-OLIVAS / AFP / picturedesk.com

Potter-Erfinderin J.K. Rowling bat die ersten Zuschauer in einer Videobotschaft vorab, nicht mehr zu verraten: „Bewahrt das Geheimnis, so dass das Publikum das ,Verwunschene Kind` mit all seinen Überraschungen genießen kann.“

Fan-Gemeinde seit Monaten gespannt

Spannung, Magie und der Kampf des Guten gegen das Bösen - die Erfolgszutaten dürften beim Bühnenspektakel die gleichen sein wie bei den Potter-Büchern, die sich weltweit mehr als 450 Millionen Mal verkauft haben. Das Theaterstück ist eine Gemeinschaftsproduktion von Rowling, dem Dramatiker Jack Thorne und Regisseur John Tiffany und beschäftigt bereits seit Monaten die Fan-Gemeinde. Nicht alle seien glücklich über den Zeitsprung von zwei Jahrzehnten, sagt Catherine Horvath von der Fan-Website „The Leaky Cauldron“. „Manchen Fans gefällt es nicht, dass ihre eigenen Vorstellungen davon, wie es weitergeht, nun in Frage gestellt werden.“

So sieht Hermione diesmal aus

Diskussionen gab es auch um die Besetzung der Figur der Hermione Granger, Harry Potters Freundin. In den Filmen wurde sie von Emma Watson gespielt, auf der Bühne wird sie nun von der schwarzen Schauspielerin Noma Dumezweni dargestellt. Rowling verteidigte die Entscheidung: „Braune Augen, krauses Haar und sehr schlau“ - so habe sie Hermione beschrieben. „Von weißer Haut war nie die Rede.“

(dpa/ Anastasia Lopez)