Pokemon in Syrien

Akif/ Screenshot

Sind uns Pokémon wichtiger als Kinder?

Ein Fotograf aus Aleppo macht mit seiner Aktion „Pokémon Go in Syria“ auf die tragische Situation von Kindern in Kriegsgebieten aufmerksam.

Während Menschen auf der einen Seite der Erde gemütlich auf das Handy starren und Pokémons fangen, wissen andere Menschen nicht wann sie je wieder in Sicherheit vor Krieg, Verfolgung und Hunger sein werden.

Motivation genug für den syrischen Künstler Khaled Akil ein besonderes Projekt zu starten. In Fotos, die Verwüstung und Zerstörung im Kriegsgebiet zeigen, bearbeitete er Pokémons hinein. „Wenn dir die Kinder in Syrien egal sind: Es gibt auch Pokémon, die dort leiden.“

http://www.aljazeera.com/news/2016/07/artist-khaled-akil-imagines-pokmon-ravaged-syria-160722172024059.html

Ein von Khaled Akil (@khaledakil) gepostetes Foto am

Die Bilder sind ein Symbol für die öffentliche Verdrängung des Leids der Kinder in Kriegsgebieten. Der inoffizielle Slogan „Ich bin in Syrien. Rette mich“ ist mittlerweile zum Motto der Aktion geworden. Auch syrische Kinder haben Zeichnungen mit Monstern gezeichnet und in die Kamera gehalten, um auf ihr fatales Schicksal aufmerksam zu machen.

‏#PokemonInSyria #PokemonGO #PrayForSyria #كفرنبل

Ein von شريف الشيخ (@sharef_alshekh) gepostetes Foto am

Durch die grellen Farben der Pokémons nimmt man auf den ersten Blick nur die traurigen Mini-Monster wahr, erst beim zweiten Hinsehen spürt man mit voller Wucht die Traurigkeit der Kinder.

I am from #Syria come to save me! #PrayforSyria #PokemonInSyria #PokemonGo

Ein von Rafael Moya-Rojas (@rafomoya) gepostetes Foto am

Unter dem Hashtag #PokemonInSyria posten zahlreiche Menschen ihre eigenen Bildversionen und zeigen ihre Solidarität mit den leidenden Kindern.

„Es ist eine gute Möglichkeit, den Menschen auf künstlerische Weise Geschichten aus Syrien zu erzählen“, erzählt Akif im Interview mit The Creators Project.

Pokemon-go in Syria.

Ein von Khaled Akil (@khaledakil) gepostetes Foto am

Verbreitet wurden die Bilder auf Facebook und Twitter von der den Rebellen nahestehenden Organisation Revolutionary Forces of Syria Media Office (RFS).

(Anastasia Lopez)