Panda-Zwillinge

Tiergarten Schönbrunn

Schönbrunn: Es sind Panda-Zwillinge!

Die Geräusche aus der Wurfbox waren bereits verdächtig, seit Freitag herrscht Gewissheit: Am 7. August 2016 hat nicht nur ein Pandajungtier im Tiergarten Schönbrunn das Licht der Welt erblickt, sondern Zwillinge.

„Da wir auf natürliche Aufzucht setzen, beobachten wir das Geschehen in der Wurfbox nur über eine Kamera. Es hat so geklungen, als würden zwei Jungtiere quietschen. Gesehen haben wir auf den Aufnahmen aber immer nur eines. Am Freitag konnten die Pfleger dann erstmals zwei am Bildschirm erkennen“, erklärt Tiergartendirektorin Dagmar Schratter. Dass Große Pandas Zwillinge zur Welt bringen, kommt häufig vor. Meist zieht die Mutter allerdings nur das kräftigere Jungtier groß.

Die Überlebenschancen bei Pandas in den ersten Wochen liegen nur bei 50 Prozent. Daher erfolgt die Namensgebung nach chinesischer Tradition auch erst nach 100 Tagen. Die Entwicklung der beiden Jungtiere schaut jedoch schon sehr gut aus. Zoologin Eveline Dungl: „Beide Jungtiere haben kleine dicke Bäuche und Pandamutter Yang Yang ist sehr entspannt.“ Fürsorglich kümmert sich das erfahrene Pandaweibchen um ihre Jungen, putzt und säugt die geschätzt 15 Zentimeter großen Zwillinge.

Pandababy mit Mutter Yang Yang

Tiergarten Schönbrunn

Von der Mutter versteckt

Dungl: „Man sieht die Kleinen auf den Aufnahmen recht selten, weil Yang Yang sie ständig zwischen ihren großen Pfoten wärmt. Sie bekommen aber täglich mehr Flaum und auch die schwarz-weiße Zeichnung ist schon zu erkennen. Was man deutlich hört, sind die Trink- und Komfortlaute, wenn sie von ihr gesäugt oder geputzt werden.“ Die Pfleger beobachten die Aufzucht rund um die Uhr über die Kamera.

Die Pandamutter zieht ihre Jungtiere in einer Wurfbox hinter den Kulissen groß, die für die Besucher nicht einsehbar ist. Erst im Alter von etwa vier Monaten werden die Jungtiere erste Ausflüge in die Innenanlage unternehmen und für die Besucher zu sehen sein.

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Vorerst müssen sich die Besucher mit Fotos und Videos begnügen, live zu sehen werden die Kleinen die ersten Monate nicht sein.

Klassische Mutter- und Vaterrolle

Während die Pandamutter rund um die Uhr mit Säugen, Putzen und Wärmen ihres Nachwuchses beschäftigt ist, hat sich der Panda-Alltag für Männchen Long Hui nicht geändert. Da Panda-Väter auch im Freiland nicht an der Aufzucht ihres Nachwuchses beteiligt sind, ist Long Hui von den beiden abgetrennt.

Der Große Panda zählt zu den bedrohten Tierarten. Nur noch 1.864 Tiere leben im Südwesten Chinas. In den meisten Pandahaltungen setzt man auf künstliche Besamung. Dem Tiergarten Schönbrunn ist es mit der Geburt von Fu Long am 23. August 2007, von seinem Bruder Fu Hu am 23. August 2010 und Fu Bao am 14. August 2013 bereits dreimal gelungen, Große Pandas auf natürlichem Wege fortzupflanzen. Alle drei leben mittlerweile in China.