Deniz in Rio

Privat/Deniz Onaral

Rio-Blog: Woche 2 im Österreich-Haus

ER hat den unglaublichsten Ferialjob des Sommers: Deniz Onaral ist Praktikant im Österreich-Haus bei den Olympischen Sommerspielen in Rio de Janeiro.

Der 20-jährige Kärntner hat sich gegen zahlreiche Bewerber für den begehrten Sommerjob durchgesetzt und wird nun täglich seine Eindrücke aus der Olympia-Stadt in diesem Blog schildern.

Deniz in Rio

Privat/Deniz Onaral

Tag 8: Startschuss Olympia

Das Militär Aufgebot wird immer heftiger. Olympia rückt näher.

Die ersten Party-Tiger haben in Rio das Austria House als Hotspot angepriesen. Immer mehr Leute stellen sich schon in den frühen Morgenstunden an, um bei den Ersten zu sein, die das Austria House betreten.

Als Beispiel: 28.000 km haben drei deutsche Typen hinter sich gelassen. Einmal um die Welt mit dem Fahrrad. Wahnsinn! Ihr Ziel: die Copacabana, wo sie feierlich von der ARD begrüßt wurden. Aber das hat ihnen nicht gereicht – sie wollten das Austria House kennen lernen, da ganz Rio davon spricht. Gesagt getan. „Vor allem das gute Stiegl Bier und die Gastfreundlichkeit sind einfach einmalig bei euch“, so ihr Lob.

Rio

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Endlich! Lasset die Spiele beginnen...

Die pompöse Eröffnungsfeier ist der Startschuss. Tischtennisspielerin Liu Jia trägt stolz die österreichische Fahne. Das Austria House jubelt ihr vor dem Fernseher zu!

Liu Jia ist in Peking geboren, 1997 nach Österreich übersiedelt. Ihr größter Erfolg war 2005, damals wurde sie Europameisterin. Rio ist bereits ihre fünfte Olympiateilnahme. Ich bin auch leidenschaftlicher Tischtennisspieler, also vielleicht kann ich mir das ja mal live ansehen.

Tag 9: Gold geht an...

...das Austria House!

Besucherzahlen: Täglich mehr als 4000 Gäste
Wartezeit: am Abend Minimum 45 Minuten
Warteschlange: bis zu 200 Meter lang
Mülltüten/Tag noch vor dem Eintritt: 15 Tüten

Die Leute kommen immer früher, sie lieben die einzigartigen österreichischen Köstlichkeiten. Die Schnitzel-Semmel wird zum Lieblingsgericht der Brasilianer.

Am Abend wird es dann spannend - Österreich stellt sich vor. Gemeinsam mit Sofia reiche ich Virtual-Reality-Brillen herum, um dem internationalen Publikum ein Stück Österreich näher zu bringen. Wirklich cool, diese Brillen. Wird das die Zukunft sein? Ich bin mir nicht sicher.

Deniz in Rio

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Tag 10: Volleyball

Eines der größten Volleyballstadien der Welt steht an der Copacabana. 12.000 Sitzplätze sind auf sehr steilen Tribünen aufgebaut.

Sehr genaue und strikte Kontrollen am Eingang ins Stadion - Moskito Spray adieu. Hier ist es ja noch strenger als am Flughafen, aber auch wiederum gut.

Rio

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Im Stadion war für 10.00 Uhr schon sehr viel los. Die Athleten hatten mit dem starken Wind, dem tiefen Sand und einem nicht so respektvollen Publikum zu kämpfen.

Leider eine Pleite für unseren Beacher, aber die nächste Chance kommt schon noch für Doppler/Horst.

Zurück zum Austria House. Gegen 21.00 ist die Warteschlange wieder ewig lang.

Mir kommt vor, dass es bei uns im Austria Haus lauter und intensiver abgeht als in der „vôlei de praia copacabana“, der Arena am Strand. Vielleicht sollte man Verstärkung vom Grand Slam in Klagenfurt anfordern.

#rio2016 #volleyball #copacabana #olympics #brazil #austria #austriahouse #bluesky

Ein von @d.xaral gepostetes Foto am

Tag 11: Kontakte knüpfen

Montag, Frühverkehr in Rio, Stau. Normal in einer Stadt mit mehr als 6 Millionen Einwohner. Es läuft allerdings erstaunlich ruhig und leise ab im Straßenverkehr, nicht so ein wahnsinniges Gehupe, wie in manch anderen Großstädten. Die Brasilianer machen sich einfach keinen Stress.

Bei einem Gespräch mit dem brasilianischen Photographen Stefan Aguiar unter anderem über Wasserflaschen und die Umwelt, hat er mich gefragt, ob ich Lust hätte, dahin zu fahren, wo das Wasser herkomme. Ich hätte dann die Gelegenheit, so auch das äußere Gesicht von Rio zu sehen. Das reizt mich schon.

Die ersten Sieger treffen im Austria House ein – Sieger der ersten Partie wohlgemerkt.

Einer der bekanntesten Volleyballspieler Brasiliens Gilberto G. Filho schaut im Ö-Haus vorbei. Die Leute sind ziemlich durchgedreht, als sie ihn gesehen haben. Eine Legende, aber trotz des Ruhms sehr herzlich und sympathisch.

Bevor ich Louisa, eine Journalistin aus Dubai, wieder zum Flughafen begleite, durfte ich noch ein Interview für das Gulf Magazin geben. Mein erstes Interview – yeah!

Rio

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Tag 12: Die Leute von Rio

Tag für Tag wird das Casa di Austria bekannter. Wir sind schon in aller Munde.

Die Warteschlangen werden länger, die Kontrollen immer genauer und präziser. Wir sind halt in Rio.

Zu Mittag kommen meist auch immer mehr „Business-Leute“. Ein großer Vorteil ist, dass über die Sommerspiele, viele Staatsangestellten frei bekommen haben.

Ständig werden in der Bevölkerung Rios Umfragen gemacht. Sie sind nicht die kürzesten, aber das stört die wenigsten Brasilianer. Sie sehen eben alles viel entspannter und haben nicht so den großen Zeitdruck.

Rio

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Tag 13: Die Top 3 von Österreich

Der Winter will sich beweisen - es regnet noch immer, aber die Stimmung im Österreich Haus bleibt unverändert gut. In den sozialen Medien, speziell in Südamerika, werden wir immer bekannter.

Wie die Regentage werden auch die Arbeitstage länger. Also fahre ich in der Nacht öfters mit dem Taxi in die Unterkunft. Da fallen mir die lustigsten Sachen auf - etwa verschiedene Rechnungen oder, dass die meisten Taxis gerne ohne Tank fahren. Aber auch, dass die Fahrer ihren Gurt lieber unter die Beine einklemmen, anstatt sich einfach anzuschnallen.

Übrigens! Die Top 3 der bekanntesten Wörter, die Leute mit Österreich verbinden, sind Wien, Schnitzel und Alaba.

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Tag 14: Sightseeing in Petrópolis

Heute geht’s etwas raus aus Rio und andere Facetten von Brasilien entdecken - Petrópolis steht am Plan. Treffen mit dem Photographen Stefano am eiskalt klimatisierten Flughafen.

Ein paar Fakten...

• In Petrópolis ist das Haus des Flugpioniers Santos Dumont zu besichtigen.

• Petrópolis wurde 1825 von deutschsprachigen, insbesondere Tiroler Einwanderern, als Ort gegründet.

• Petrópolis ist der Sitz des bedeutendsten brasilianischen Knabenchores Canarinhos. Vom deutschen Franziskaner Pater Laetus 1942 gegründet.

• Der Schriftsteller Stefan Zweig hat hier nach seiner Flucht vor den Nazis gelebt, heute ist sein Haus ein Museum.

Hier vor dem „palacio de cristal“...

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Kaffee gibt es im „KATZ“ in einer Seitenstraße von Petrópolis.

Cafe Katz

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Am Hauptplatz dreht sich alles um Pokemon Go, das nun seit wenigen Tagen auch hier als App heruntergeladen werden kann.

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Bis zum nächsten Mal,
Deniz

Hier geht’s zu Woche 1 und Woche 3 in Rio.