Sternekoch serviert Gratismenüs für Bedürftige in Rio

Der italienische Sternekoch Massimo Bottura, in dessen Restaurant in Modena ein Menü normalerweise mehrere 100€ kostet, hatte eine geniale Idee wie man während der Olympischen Spiele in Rio Lebensmittelverschwendung bekämpfen und gleichzeitig Bedürftigen helfen kann.

Zwölf Tonnen Lebensmittel wären im Olympischen Dorf eigentlich im Müll gelandet. Dank Massimo Bottura und 50 anderen internationalen und brasilianischen Küchenchefs werden daraus aber seit Dienstag Mahlzeiten für Obdachlose und Sozialbenachteiligte. Gemeinsam haben sich die Köche zum Ziel gesetzt, täglich 120 Menüs zu kochen - aus Zutaten, die sonst im Müll gelandet wären. Um der Armut und Lebensmittelverschwendung den Kampf anzusagen, gründete der italienische Sternekoch bereits vor Olympia die Organisation „Food for Soul“, die sich für einen bewussteren Umgang mit Lebensmitteln einsetzt.

„Wir haben Food for Soul gegründet, weil wir gesehen haben, dass Essen eine Brücke zwischen Arm und Reich, Hunger und Verschwendung sein kann“, sagt Bottura. „Auch wenn es in Brasilien keine Kultur gibt, wie man mit Abfall arbeiten kann, worüber wir hier wirklich reden, ist nicht Wiederverwendung – sondern die Arbeit mit essbaren Zutaten, die oft weggeworfen, verbrannt oder ausrangiert werden“ Weltweit gibt es immer noch über 195 Millionen unterernährte Menschen, wobei jährlich knapp 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel weggeschmissen werden, obwohl sie größtenteils noch vollkommen in Ordnung sind.

#refettoriogastromotiva #foodforsoul Tables are ready

Ein von Massimo Bottura (@massimobottura) gepostetes Foto am

Insgesamt sollen im eigens eröffneten „Refetterio Gastromotiva“ in Rio 5.000 Mahlzeiten an Bedürftige bis Ende der Spiele ausgegeben werden. Danach werden die Räumlichkeiten als Kochschule genutzt. (APA/YB)