Zajac/Frank

Olympic Team Austria

So feiern Zajac und Frank die erste Medaille für Österreich

Erstmals seit acht Jahren haben Österreichs Olympioniken wieder eine Medaille geholt. Mit der Bronzemedaille der Segler Thomas Zajac und Tanja Frank im Nacra 17 endete am Dienstag in Rio de Janeiro eine Wartezeit seit den Olympischen Spielen in Peking. 2923 Tage zuvor hatte Kanutin Violetta Oblinger-Peters eine Medaille gewonnen. 

„Unglaublich, es ist ein unbeschreibliches Gefühl“, erklärte Zajac. Das Nacra-17-Gespann holte bei der Premiere dieser Bootsklasse im Zeichen der Fünf Ringe die erste Medaille für Österreich bei Sommerspielen seit 15. August 2008. Für Österreichs Segler ist es die achte Olympiamedaille nach dreimal Gold und viermal Silber. „Ich kann es immer noch nicht glauben. Man arbeitet vier Jahre darauf hin, dann ist es so schnell da“, meinte Frank.

Triumphaler Empfang im Österreich-Haus

Den beiden ist im Österreich-Haus ein triumphaler Empfang bereitet worden. Die Bronzemedaillengewinner wurden zunächst im öffentlichen Außenbereich lautstark von Hunderten Gästen und einem rot-weiß-roten Fahnenmeer bejubelt, besungen und beklatscht, ehe es im Galasaal mit einem Gratulationsmarathon weiterging.

„Ich bin immer noch überwältigt und dann wird man hier auch noch wie ein Rockstar empfangen, das ist unglaublich“, meinte Zajac auf der Bühne. Frank zeigte sich ebenfalls gerührt, für sie habe sich mit der Medaille ein „Lebenstraum“ erfüllt, sagte die 23-Jährige.

Jeden Moment genießen

„Unglaublich! Es dauert noch, bis ich das wirklich checke, aber die Freude ist sehr, sehr, sehr groß“, sagte Vorschoterin Frank. „Wir haben uns bemüht, jeden Moment zu genießen und zu behalten. Ich glaube, den werden wir in unserem Leben nie vergessen. Dieser ganze Druck ist dann abgefallen. Unglaublich, dass wir eine Medaille heimgebracht haben“, meinte Zajac.

Nicht an die Medaille denken

Man habe mit dem Sportpsychologen eine ziemlich gute Arbeit gemacht. „Er hat uns eingetrichtert, wir dürfen nicht an diese Medaille denken, sondern ans Segeln. So simple wie es ist, war es schwer, aber wir haben einen guten Job gemacht“, sagte Zajac. „Man freut sich für sich selbst, dass man es schafft. Es war unser größtes Ziel, aber es freut uns natürlich auch, dass wir Österreich damit geholfen haben“, erklärte Frank.

Im entscheidenden Rennen lieferten sie in eindrucksvoller Manier ab. „Auf der Wettfahrt selber waren wir um einiges cooler, als ich dachte. Wir haben unseren Job gemacht, wir wussten, wir dürfen nicht Punkte rechnen. Ich habe mir die Punkte davor gar nicht angeschaut, ich wusste, es ist alles knapp. Wir wussten wir müssen am Start riskieren und vorne wegfahren“, schilderte der Steuermann.

Jubel

Nach der letzten Bahnmarkte fragte er seine Bootspartnerin, wie es steht. „Wie schaut es aus, Tanja, haben wir das, haben wir die Medaille? Tanja sagte, ich glaube ja. Wir sind dann durch das Ziel und haben geschaut, ob unsere Trainer jubeln. Und ab dem Zeitpunkt, als sie zu jubeln begonnen haben, war es unglaublich, als ob ein Film an einem vorbeirennt. Es ist unbeschreiblich. Die Bronzene fühlt sich wie Gold an.“

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Den 30-jährigen Zajac darf man das glauben. Er war im März 2009 beim Klettern in einer Wiener Halle 14 Meter abgestürzt, brach sich den ersten und zweiten Lendenwirbel und entging knapp einer Querschnittlähmung.

(apa/ dpa/ Anastasia Lopez)