Island-Kommentator muss sich neuen Job suchen

Sein langgezogenes „Jaaaaaaa!“ bei Treffern der Isländer machte ihn dank Internet zu einem skurrilen Helden des Turniers. Für Benediktsson selbst läuft es derzeit beruflich nicht so gut. Während der EM verlor er seinen Posten als Assistenztrainer bei KR Reykjavik.

Durch seine überschwängliche Kommentierung der Island-Spiele bei der Fußball-Europameisterschaft in Frankreich wurde er in aller Welt bekannt - als Kommentator der WM-Qualifikation ist Gudmundur Benediktsson allerdings noch nicht gesetzt.

Bei den überraschenden Siegen der isländischen Nationalelf gegen Österreich und dann auch noch im Achtelfinale gegen England war Benediktsson live im Fernsehen regelrecht ausgerastet. Im Gedächtnis blieb auch sein Ausspruch „England, geh nach Hause. Verlasst Europa, geht hin, wohin ihr wollt“, als die englische Mannschaft wenige Tage nach dem Votum der Briten für einen Austritt aus der EU im Fußball gegen Island unterlag.

Gefühle zum Ausdruck gebracht

Benediktsson beteuerte aber, dass er im Alltag alles andere als hysterisch sei: „Wenn ich Gelegenheit habe, Fußball zu gucken, und nicht arbeite, bin ich sehr ruhig und das bin ich auch im Allgemeinen im Leben.“ In seinen Kommentaren der EM-Spiele habe er wohl nur „die Gefühle zum Ausdruck gebracht, die fast alle Isländer hatten“.

Dass Island erst im Viertelfinale gegen Gastgeber Frankreich ausgeschieden war, war für das kleine Land eine enorme Überraschung gewesen. Ab Montag kämpft die Mannschaft des Inselstaates nun um die Qualifikation für die WM 2018 in Russland. Dass die isländische Nationalmannschaft es wieder weit bringt, ist für Benediktsson keinesfalls ausgemacht. „Ich bin Optimist, aber ich muss zugeben, dass ich mir Sorgen mache“, sagt er.

Ex-Spieler verlor außerdem Trainerposten

Im Herbst wolle er sich einen neuen Verein suchen, dann kann er auf der Trainerbank wieder herumschreien. „Ich werde immer derselbe sein, so bin ich einfach“, sagte Benediktsson.

So hat das Netz nach Islands Sieg gegen England reagiert

(apa/dpa/ Anastasia Lopez)