United Nations
Das war Obamas letzte große Rede an die Welt
„Eine von Mauern umringte Nation würde sich heute nur selbst einsperren“, sagte er in einem Seitenhieb gegen den US-Republikaner Donald Trump, der sich um seine Nachfolge als Präsident bewirbt.
„Wir alle stehen vor einer Entscheidung: Wir können mit einem besseren Modell der Zusammenarbeit und Integration vorwärts drängen oder uns in eine scharf geteilte Welt zurückziehen“, sagte der im Januar nach acht Jahren Präsidentschaft aus dem Amt scheidende Obama.
Staaten, Herkunft, Stämme und Religion dürften keine Trennlinien internationaler Politik sein. Die Prinzipien offener Märkte, internationalen Rechts und der Demokratie blieben die besten Grundlagen für menschlichen Fortschritt im laufenden Jahrhundert.
Gewalteskalation in Syrien
Im Syrienkrieg müssten die Beteiligten den „harten Weg der Diplomatie weiterverfolgen“, sagte Obama. Der Ende des Jahres scheidende UN-Generalsekretär Ban Ki Moon kritisierte unterdessen die Mitgliedstaaten für die Finanzierung des blutigen Bürgerkriegs in Syrien mit mehr als 300 000 Toten. „Mächtige Gönner, die die Kriegsmaschine weiter füttern, haben auch Blut an ihren Händen“, sagte Ban.
Im Plenarsaal anwesende Regierungsvertreter hätten die Gräueltaten gegen das syrische Volk ignoriert, finanziert, sich daran beteiligt oder diese sogar selbst geplant und ausgeführt.
Kritik an Russland und Nordkorea
Ohne Russlands Präsidenten Wladimir Putin namentlich zu nennen, kritisierte US-Präsident Obama, dass Moskau „verlorene Ehre durch Gewalt“ zurückgewinnen wolle. Er sprach von „Muskelmännern“, die ihre Macht durch politische Maßregelung zu Hause und durch Konflikte im Ausland erhalten wollten. Nordkorea bezeichnete Obama als „Brachland“, das mit Atomtests die internationale Sicherheit gefährde.
Bei einem anschließenden Flüchtlingsgipfel dankte Obama Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) für ihren Einsatz bei der syrischen Flüchtlingskrise. „Ich möchte Kanzlerin Merkel und (Kanadas) Premierminister (Justin) Trudeau und den Völkern dieser beiden Länder persönlich danken.“ Beide Länder hätten ihr Äußerstes gegeben, um Flüchtlingen zu helfen und sie zu unterstützen.
„Dieser Gipfel muss der Beginn einer neuen, weltweiten Bewegung sein“, sagte Obama.
(afp/ Anastasia Lopez)