Filmplakat "The Blair Witch Project"

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Was macht die Musik in Horrorfilmen so gruselig?

Egal, ob die wilden Streicher von „Psycho“ oder der gruselige Soundtrack von „Der weiße Hai“. Es ist erst die Musik, die Horrorfilme so richtig gruselig macht - und das ist ganz bewusst so angelegt.

1) Im Horrorfilm wird die Melodie zerstört

Berühmteste Beispiel ist die Duschszene in „Psycho“, wo die Musik ganz besonders atonal, chaotisch und dissonant klingt. Und es werden Töne eingesetzt, die man auch körperlich spürt, sagt Frank Hentschel, Professor für Musikwissenschaften an der Uni Köln. Er hat sich mit Musik im Horrorfilm beschäftigt. Es werden also entweder besonders schrille oder ganz tiefe Töne eingesetzt, wie beim „Weißen Hai“.

2) Verfremdete Stimmen

Frank Hentschel, Professor für Musikwissenschaften an der Uni Köln: "Oft spricht die Hauptfigur mit mehreren Stimmen oder im Film „Der Exorzist" - bekommt die 12- jährige Regan eine immer tiefere Stimme.“

3) Kinderlieder oder Reime

Der Horrorfilm setzt gerne Kinderlieder oder Reime ein, damit soll gezeigt werden, dass das Unschuldige bedroht ist. Besonders berühmt: das Kinderlied in „Nightmare on Elm Street"
oder das Pfeifen in Fritz Langs "M- Eine Stadt sucht einen Mörder“.

4) Kirchliche Musik

Und dann verwendet der Horrofilm auch gerne kirchliche Musik, denn die Religion „ist eine Fundgrube an diversen Horrorvorstellungen“, so Frank Hentschel. Vor allem die Filme „Stigmata“ und „The Omen“ setzen Kirchenlieder und Choräle ein.

Szene aus "The Shining"

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Berühmte Soundtracks aus Horrorfilmen

Frankensteins Braut
Die Vögel
The Shining
The Frighteners
Blair Witch Project

Die Ö3-Drivetime-Show mit Peter L. Eppinger, 31. Oktober 2016 (JK)