Stau auf der winterlichen Autobahn

Franz Neumayr / picturedesk.com

2016 gab es weniger Geisterfahrer

Die Zahl der Geisterfahrer ist zurückgegangen. 363 Mal hat die Ö3-Verkehrsredaktion im vergangenen Jahr das Programm unterbrochen, um vor einem Geisterfahrer zu warnen. Damit sind die Durchsagen gegenüber 2015 um 20 Meldungen oder 5 Prozent weniger geworden. Regional betrachtet und bezüglich der einzelnen Teilstücke haben sich die Zahlen jedoch sehr unterschiedlich entwickelt.

Grafik Geisterfahrerstatistik 1994 - 2016

Hitradio Ö3

Starker Rückgang in Niederösterreich

363 Meldungen in ganz Österreich bedeuten, dass im Schnitt fast einmal täglich ein Geisterfahrer unterwegs ist.
Erstmals seit 2007 führt die Steiermark mit 79 Durchsagen die Bundesländerreihung an. Grund ist der starke Rückgang in Niederösterreich, wo sich die Zahl der Geisterfahrer um mehr als ein Drittel auf 66 Meldungen verringert hat. Weniger Geisterfahrer gibt es auch in Wien, Salzburg und Vorarlberg, Anstiege in Oberösterreich, Kärnten und dem Burgenland. In Tirol und der Steiermark ist die Anzahl gleich geblieben.

Grafik Geisterfahrerstatistik Bundesländerverteilung

Hitradio Ö3

„Hotspot“ Semmering-Schnellstraße

2016 war die S6 im steirischen Abschnitt zwischen dem Tunnel Semmering und dem Knoten St. Michael das Teilstück mit den meisten Warnmeldungen. 21 Mal wurde hier ein Geisterfahrer gesichtet. Deutliche Zuwächse verzeichnen auch die A1 im oberösterreichischen Seengebiet (+9 Meldungen) und die A2 im Raum Wiener Neustadt (+8). Ganz anders die Entwicklung in Oberösterreich auf der A7, der Mühlkreisautobahn. Auf der Linzer Stadtautobahn hat sich die Anzahl von 14 auf eine Meldung reduziert. Nach Angaben des Innenministeriums haben hier möglicherweise die seit einem Jahr im Betrieb befindlichen Verkehrsbeeinflussungsanlagen zu dieser positiven Entwicklung beigetragen.

Risikozeiten Sonntag und später Abend

Wie schon in den Jahren davor begegnest du am wahrscheinlichsten einem Geisterfahrer am Wochenende und am späten Abend. Der stärkste Monat war 2016 der Oktober mit 42 Durchsagen, der schwächste der November mit 23 Geisterfahrern. An drei Tagen – jeweils am Wochenende - hat Ö3 fünf Mal vor Geisterfahrern warnen müssen. Der Tageshöchstwert beträgt übrigens 10 Meldungen und stammt aus dem Jahr 2006.

Grafik Geisterfahrerstatistik Wochentagsverteilung

Hitradio Ö3

Zwei Tote bei Geisterfahrerunfällen

2016 haben sich nach Angaben des Innenministeriums elf Unfälle mit Geisterfahrern ereignet, um drei weniger als im Jahr davor. Zwei Menschen sind dabei getötet worden. Am 28. Jänner prallte in Niederösterreich ein Geisterfahrer auf der A21 bei Mayerling frontal gegen ein Auto, am 20. Februar ereignete sich ein ähnlicher Unfall in Salzburg auf der Tauernautobahn bei Flachau. In beiden Fällen starb der bzw. die Geisterfahrerin, die unschuldigen Lenker überlebten schwer verletzt.

Grafik Geisterfahrerstatistik Tageszeitverteilung

Hitradio Ö3

„Ö3-Wecker“ mit Robert Kratky, 1. Februar 2017 (BW)