So schreibst du den perfekten Liebesbrief
Der Einstieg
„Liebe Sarah“, so beginnen viele Liebesbriefe. Laura Elisa Nunziante rät zu einem direkten Einstieg.
„Wenn man nur schreibt: ‚Sarah‘, dann ist das eine viel emotionalere Ansprache. Der Empfänger ist ja dann auch sofort da: ‚Sarah‘, das ist viel, viel extremer, als ‚Liebe Sarah‘.“
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Kitschige Floskeln vermeiden
„‚Deine Lippen sind so rot wie rote Rosen.‘ Oder: ‚Deine Augen sind so tief wie das Meer‘ - das sind kitschige Metaphern, die lange, lange benutzt worden sind, und warum sollte ich das jetzt benutzen? Damit mache ich mich total lächerlich, weil das kitschig ist.“
„Eine wunderbare Heiterkeit hat meine ganze Seele eingenommen“ („Goethes Werther“)
Niemals alte Meister kopieren, empfiehlt Laura Elisa Nunziante. „Wenn ich in einem Liebesbrief nicht zu kitschig sein will, dann muss ich ein paar Dinge beachten. Im schlimmsten Fall kommt dann raus: ‚Hey, was Du mir da in dem Liebesbrief geschrieben hast, das hab ich schon einmal irgendwo gelesen.‘ Das ist eine ganz schlimme Sache.“
„Ich liebe Dich“
Lieber nicht schreiben, rät Laura Elisa Nunziante. „Der Satz ist viel zu offen und direkt angesprochen. Der muss eigentlich im Angesicht des anderen ausgesprochen werden - und wenn man jemanden liebt, dann sollte man das im Brief durch Kleinigkeiten erklären. Man kann ja sagen ‚Die Art, wie Du lächelst oder wie Deine Grübchen einfallen, sind mir aufgefallen.‘“
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Das Ende
„Dein Thomas“. Das kann den Zauber des ganzen Briefes zerstören, sagt Lauria Elisa Nunziante. „Es reicht, den Namen zu schreiben (=ohne das ‚Dein‘)“. Man sollte auch nicht schreiben, „Ich hoffe, von Dir zu hören“. „Man muss sich da jetzt auch nicht total klein machen, weil, wenn jemand liebt, das wissen wir ja seit Jahrhunderten, dann antwortet er auch. Da brauch ich ihn nicht noch extra zu animieren.“
Und das Fazit
„Auch wenn Du nicht der nächste Goethe bist, aber ehrlich sein und zeigen, was Du fühlst, ist viel, viel wichtiger.“ (JK)