Katy Perry wird bei Brit Awards politisch

David Bowie bekommt bei den Brit Awards posthum zwei Auszeichnungen. Die Musikbranche feiert auch den verstorbenen Sänger George Michael. Und Katy Perry performt ihre neue Single mit mutmaßlich politischer Botschaft.

Die Brit Awards gelten neben den Grammys als wichtigste Musikpreise der Welt. Über die Auszeichnungen entscheiden mehr als 1000 Mitglieder der Musikindustrie, darunter auch die Nominierten und Gewinner der Vorjahre.

Wer hätte schon gegen eine Legende wie David Bowie gewinnen können? Auch die Sänger Craig David und Michael Kiwanuka sowie die Grime-Rapper Kano und Skepta waren in der Kategorie Bester Britischer Solokünstler nominiert. Doch wie erwartet bekam Bowie den Preis mehr als ein Jahr nach seinem Tod. Der Musiker, der am 10. Jänner 2016 gestorben war, wurde posthum auch für sein letztes Werk „Blackstar“ ausgezeichnet, das zum Besten Britischen Album gekürt wurde. Den Preis nahm Bowies Sohn Duncan Jones sichtlich bewegt entgegen.

David Bowies Sohn Duncan Jones bei den Brit Awards

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Duncan Jones nahm den Award für seinen verstorbenen Vater entgegen.

Die Gewinner der Brits:

  • BRITISH ALBUM OF THE YEAR: „Blackstar“, David Bowie
  • BRITISH SINGLE: „Shout Out To My Ex“, Little Mix
  • BRITISH MALE SOLO ARTIST: David Bowie
  • BRITISH FEMALE SOLO ARTIST: Emeli Sande
  • BRITISH GROUP: The 1975
  • BRITISH BREAKTHROUGH ACT: Rag’n’Bone Man
  • BRITS GLOBAL SUCCESS AWARD: Adele
  • BRITISH ARTIST VIDEO OF THE YEAR: One Direction
  • CRITICS’ CHOICE: Rag’n’Bone Man
  • INTERNATIONAL FEMALE SOLO ARTIST: Beyonce
  • INTERNATIONAL MALE SOLO ARTIST: Drake
  • INTERNATIONAL GROUP: A Tribe Called Quest

Internationale Stars: Mangelware

Emotionaler Höhepunkt der sonst eher farblosen Preisverleihung war das Gedenken an George Michael. Dessen ehemaliger Bandkollege Andrew Ridgeley war ebenso gekommen wie Coldplay-Sänger Chris Martin, der in Begleitung eines Streicher-Ensembles „A Different Corner“ sang.

Ed Sheeran bei den Brit Awards

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Zurück aus der Auszeit: Ed Sheeran

Internationale Stars waren den Brit Awards weitestgehend ferngeblieben. Die Preise für die Beste Internationale Solokünstlerin (Beyoncé), den Besten Internationalen Solokünstler (Drake) und die Beste Internationale Band (A Tribe Called Quest) wurden im Schnellverfahren verkündet, weil keiner von ihnen anwesend war. Drake hatte immerhin eine Videobotschaft aufgezeichnet.

Katy Perry brachte Trump und May mit

Eine dezente politsche Botschaft sandte US-Sängerin Katy Perry. Sie sang ihre aktuelle Single „Chained To The Rhythm“ und ließ dazu zwei überdimensionale Skelette auf der Bühne tanzen. Die Figuren trugen einen dunklen Anzug und ein rotes Kostüm und erinnerten damit an US-Präsident Donald Trump und die britische Premierministerin Theresa May bei ihrem ersten Treffen Ende Jänner in Washington - gewiss kein Zufall.

Katy Perry auf der Bühne der Brit Awards

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Im Showprogramm traten außerdem Bruno Mars, die Band Coldplay und Ed Sheeran auf, der bei „Shape Of You“ von Grime-Rapper Stormzy begleitet wurde. Emeli Sandé, die gleich zu Beginn der Veranstaltung die Auszeichnung als Beste Britische Solokünstlerin erhalten hatte, sang ihren Song „Hurts“. Zum Abschluss des Abends trat der mehrfache Brit-Award-Gewinner Robbie Williams mit einem umjubelten Medley auf. Bei seiner Zugabe „Feel“, die nicht mehr im Fernsehen übertragen wurde, hatte Williams dann leider hörbar mit der Technik zu kämpfen.

Robbie Williams bei den Brit Awards

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Robbie Williams wie wir ihn kennen.

„Ö3-Wecker“ mit Robert Kratky, 23. Februar 2017 (dpa)