Robbie Williams auf der Bühne

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Robbie Williams bewirbt sich als Russlands ESC-Kandidat

Moskau/Kiew- Der britische Popstar Robbie Williams hat sich als Russlands Kandidaten für den Eurovision Song Contest (ESC) ins Gespräch gebracht - und damit nicht überall Begeisterung ausgelöst.

„Ich würde Russland gerne beim Eurovision repräsentieren“, sagte Williams am Montagabend in der Sendung „Pust Govorjat“ (Lass sie sprechen) im Staatssender Kanal Eins. „Komm schon Russland, wir können gewinnen.“

Während Williams das Angebot dem Moderator Andrej Malachow unterbreitete, grinste er allerdings. Er sehe schon seinen Manager vor sich, wie dieser wegen des Angebots an Russland die Hände über dem Kopf zusammenschlage, sagte der Sänger. Außerdem lobte der Brite, der sich selbst als großer ESC-Fan beschrieb, den Auftritt des russischen Sängers Sergej Lasarew beim ESC im vergangenen Jahr. Lasarew hatte 2016 Platz drei belegt.

Obwohl Williams’ Angebot womöglich scherzhaft gemeint war, sah sich ein Abgeordneter aus dem russischen Regierungslager veranlasst, die Offerte als „idiotisch“ zurückzuweisen. Josif Kobson, der selbst ein populärer Sänger und zugleich Vize-Vorsitzender des Kulturausschusses der Duma ist, sagte der Nachrichtenagentur RIA Nowosti, Russland habe „reichlich eigene Sänger“, die das Land würdig beim ESC vertreten könnten. „Wir brauchen keine britischen Verteidiger unserer Kultur.“

Ob Russland beim nächsten ESC im Mai überhaupt teilnimmt, ist allerdings unklar, denn der Wettbewerb findet in diesem Jahr in der ukrainischen Hauptstadt Kiew statt. Die ukrainischen Behörden teilten am Montag mit, sie hätten bereits die Unterlagen für ein mögliches Einreiseverbot für die russische Sängerin Julia Samoilowa vorbereitet. (APA)