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Vorsicht: Zucker - so trickst die Industrie
Versteckter Zucker – auf den hinteren Plätzen der Zutatenliste
Das will natürlich keiner, daher verstecken ihn viele Zutatenlisten. Es gibt nämlich alternative Süßstoffe wie Glukose-Fruktose-Sirup oder Invertzuckersirup, auch Dextrose oder Süßmolkenpulver. Verwendet man von allen süßen Zutaten jeweils ein bisschen, landen sie am Ende alle auf den hinteren Plätzen der Zutatenliste. Das Lebensmittel enthält dann aber effektiv genau so viel Zuckerkalorien wie zuvor – nur ist das auf der Zutatenliste nicht mehr erkennbar.
Zucker in Lebensmitteln in der „Fruchtsüße“ verstecken
Was „natürlich“ ist, das muss irgendwie gesund sein. Stimmt ja meistens auch, nur ist eben in hochverarbeiteten Industrieprodukten kaum noch etwas natürlich. Dennoch darf die Industrie das Wort verwenden – und etwa „natürliche Süße“ mit Hilfe von Fruchtsüße oder Konzentraten herstellen.
Steckt Fruchtsüße im Produkt, wurden dafür aber keineswegs Früchte verarbeitet. Es handelt sich meist um hochkonzentriertes, oft getrocknetes, teils mehrfach verarbeitetes Pulver. Der Hauptzweck ist, zuckersüß zu sein.
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Geschmacksangaben sind relativ
Wenn uns beispielsweise die Aufschrift weniger süß anlacht kann es sein, dass der gewöhnliche Haushaltszucker Saccharose einfach durch einen weniger süßen Zucker wie Maltodextrin ersetzt wird. ´Der schmeckt zwar wirklich weniger süß, ist aber genauso viel Zucker mit fast gleich viel Kalorien.
Vorsicht bei Mengenangabe für Tagesbedarf
Zucker wird optisch heruntergerechnet, indem die Nährwerte nicht auf 100 Gramm bezogen werden, sondern auf kleinere Portionen. Die Portionsgrößen sind deshalb mit Vorsicht zu genießen: Sie sind zu individuell, meist viel zu klein berechnet und schwer vergleichbar.
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(Thomas Wunderlich)
ORF-Schwerpunkt: Zucker – Das süße Gift
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Ö3-Wecker mit Robert Kratky, 22. März 2017.