Zecke mit Warnschild

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Die Zeckensaison ist eröffnet

In den vergangenen Jahren ist die Zahl der FSME-Erkrankungen angestiegen. Der aktuelle Zecken-Bericht zeigt, dass kein Bundesland mehr FSME-frei ist. Zeit also mit Mythen aufzuräumen, wo die Zecken tatsächlich lauern.

Mythos 1: Zecken leben auf Bäumen.

Falsch. Es ist ein Irrglaube, dass Zecken in Bäumen lauern und auf Menschen herunterfallen. Sie halten sich lieber in Bodennähe auf, erklärt Parasitologe Georg Duscher von der Veterinärmedizinischen Universität Wien. Bevorzugt leben sie im hohen Gras, vor allem im Laubstreu. Dort krabbeln sie die Grashalme und Sträucher hoch und warten sprungbereit auf ihren Wirt.

Mythos 2: Zecken leben auch in den Bergen

Richtig. Sie leben und stechen auch in höheren Lagen - auch in einer Seehöhe über 1000 Höhenmetern. Rehe, die von Zecken als Wirttiere benutzt werden, wandern in höhere Gebiete hinauf. Sie dienen den Zecken als Taxi.

Mythos 3: Zecken leben nur in Wäldern und Wiesen.

Falsch. Sie leben auch in städtischen Gegenden, zwar selten in Gebieten, die asphaltiert oder kurz gemäht sind. Aber es gilt: Je naturbelassener der Park oder Garten ist, desto wohler fühlen sich die ungebetenen Gäste dort. Denn hier finden sie den perfekten Lebensraum und auch ihre wichtigen Wirte - Kleinnager, Igel, Rehe, Hasen. Sind diese Voraussetzungen gegeben, finden wir Zecken sehr wohl auch in Städten.

Mythos 4: Zecken finden wir besonders an Plätzen, wo es feucht und schattig ist.

Stimmt. Im Moos oder nach Regentagen tanken sie Wasser, um nicht zu vertrocknen. Besonders in Parks und naturbelassenen Gärten halten sie sich gern auf. Regen mögen sie besonders gerne, deswegen tanken sie nach Regentagen im Moos Wasser auf, um nicht zu vertrocknen.

Mythos 5: Zecken sind nur im Sommer aktiv.

Das ist teilweise richtig. Zecken werden aktiv, sobald das Thermometer die 10-Grad-Grenze knackt, dann suchen sie sich sonnige und windgeschützte Flecken. Zecken überleben aber auch Kälte gut, weil sie eine Art Frostschutzmittel im Körper haben, das ihnen das Überleben bei ganz niedrigen Temperaturen ermöglicht. Die Saison hat sich zudem verlängert: Sie beginnt jetzt und endet erst Mitte November richtig. Mai bis Juli ist aber weiterhin die Hochphase für Zeckenbisse.

(Julia Wötzinger/ Anastasia Lopez)