Ab dieser Woche macht Österreich Öko-Schulden

Die Natur kann in einem Jahr der Menschheit nur begrenzt Ressourcen zur Verfügung stellen. Österreich hätte seinen fairen Anteil eigentlich diese Woche aufgebraucht.

Der Earth Overshoot Day oder Welterschöpfungstag ist jener Tag, an dem weltweit sämtliche erneuerbaren Rohstoffe und Naturleistungen, die die Erde in einem Jahr zur Verfügung stellen kann, aufgebraucht sind. Dieser Tag war 2016 am 8. August. Den Rest des Jahres hinterlassen wir tiefe ökologische Spuren.

Noch schneller brauchen reichere Länder wie Österreich jene Ressourcen auf, die sie hätten verwenden dürfen. Laut Wolfgang Pekny von der Plattform „Footprint“ wird dieser Punkt durchschnittlich Mitte April überschritten. Im vergangenen Jahr war der österreichische Erschöpfungstag bzw. Overshoot Day am 17. April.

Ab diesem Moment konsumiert die österreichische Bevölkerung auf Kosten anderer Länder. „Wir brauchen jene Ressourcen auf, die in einer fairen Welt ärmeren Ländern in Afrika, in Asien und in Lateinamerika zustehen würden“, so Pekny.

Wie sich diese Übernutzung der Natur weltweit zeigt, schildert Pekny folgendermaßen: „In den Wäldern werden jedes Jahr mehr Bäume umgehackt als nachwachsen. In den Meeren werden mehr Fische gefangen als nachkommen. In den Böden bauen wir jedes Jahr mehr Humus ab als sich Humus neu bilden kann. Und in unsere Atmosphäre blasen wir jedes Jahr mehr CO2 hinein durch fossile Energieträger, als die natürliche Kreisläufe – die Pflanzen, die Meere – wieder zurückbinden können.“

Anfang der 1970er Jahre hat die Menschheit erstmals mehr beansprucht als die Erde hergeben kann. Seitdem kommen der Welterschöpfungstag bzw. der österreichische Erschöpfungstag immer früher, da unser Energie- und Ressourcenverbrauch ständig steigt.

„Ö3-Drivetime-Show“ mit Olivia Peter, 20. April 2017