So sieht die Zukunft der Arbeit aus

Wem gehört eigentlich die Zukunft der Arbeit? Robotern, die uns aus den Fabriken und Büros vertreiben? Den Menschen, die superflexibel und ständig erreichbar sind? Oder arbeiten wir bald alle weniger und können uns dafür mehr unseren Hobbys widmen?

Roboter als Krankenhauspersonal

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Roboter und Maschinen könnten laut einer Studie des IHS mittelfristig neun Prozent aller Jobs in Österreich ersetzen. Als gefährdet gelten beispielsweise die Jobs von Bankangestellten, Chauffeuren oder Supermarktkassierinnen. Florian Kondert vom Zukunftsinstitut glaubt aber nicht, dass alle diese Stellen, die man theoretisch einsparen könnte, auch tatsächlich gestrichen werden. Der Supermarkt der Zukunft beispielsweise, werde vielleicht wieder mehr zu einem sozialen Ort, so Kondert. Und das würde natürlich bedingen, dass dort auch echte Menschen arbeiten.

Was natürlich auch dazu gesagt werden muss: Auch wenn teilweise Berufszweige verschwinden werden, werden gleichzeitig in anderen Bereichen neue Tätigkeiten entstehen.

Aber nicht nur die Tätigkeiten, die wir ausüben, werden in der neuen Arbeitswelt andere sein, auch die Art und Weise wie wir arbeiten wird sich möglicherweise ändern. Schon jetzt sieht man in vielen Branchen, dass die Pausen und Durchschnauf-Phasen während der Arbeit immer weniger werden. Arbeitsforscherinnen wie Bettina Stadler von der Forschungs- und Beratungsstelle Arbeitswelt (FORBA) nennen das „Intensivierung der Arbeit“. Stadler nennt das Beispiel Friseurladen, wo Slots, in denen keine Termine an Kunden und Kundinnen vergeben sind, kurzfristig über Internet-Börsen angeboten werden. Und das heißt für die Friseure und Friseurinnen: in der gleichen Zeit immer mehr leisten. Ein anderes Beispiel sind mobile Pflegedienste: Die Pflege ist inzwischen extrem durchgetaktet. Für die einzelnen Arbeitsschritte gibt es genaue Zeitvorgaben, sodass die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen unter einem ständigen Zeitdruck stehen.

Möglicherweise werden wir in Zukunft also (noch) mehr unter Zeitdruck stehen im Job, dafür werden wir aber insgesamt weniger Stunden in der Woche arbeiten. In diese Richtung weist zum Beispiel die „Freizeit-Option“, die es bei den Metallern gibt, deren Kollektivverträge generell als zukunftsweisend gelten. Das bedeutet vereinfacht, man kann zwischen mehr Geld und mehr Freizeit wählen. Überhaupt ist weniger zu arbeiten derzeit generell ein Bedürfnis vieler Menschen. Zahlreiche Studien zeigen laut Stadler, dass sich gerade junge Menschen eine 30 bis 35-Stunden-Woche wünschen.

Hitradio Ö3 am Feiertag mit Sandra König, 1. Mai 2017 (APA/SaSe)