Vanilleblüte

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Lieblings-Eis der Österreicher soll nicht teurer werden

Vanille-Eis ist das beliebteste Eis in Österreich. Das hat für das letzte Jahr eine Umfrage in den österreichischen Eissalons ergeben, sagt Silvio Molin-Pradel von der österreichischen Wirtschaftskammer. Und er sagt auch: Das beliebte Eis soll nicht teurer werden.

Grund zur Sorge waren Engpässe bei der so kostbaren „Bourbon-Vanille“. Diese wird auf Madagaskar, La Reunion oder den Komoren unter komplizierten Bedingungen hergestellt:

Warum mögen wir Vanille-Eis so gerne?

Die Nachfrage nach dem natürlichen Aroma sei immer mehr gewachsen, sagt Erwin Kotanyi, Gewürzindustrieproduzent, aber man sei mit der Produktion nicht nachgekommen.

Vanilleschote

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Wirbelsturm hat Ernte vernichtet

„Es ist eine Entwicklung, die dauert schon jahrelang an, hat sich im letzten Jahr extrem verschärft gegen Ende des Jahres, nachdem die Mengen nicht mehr für den Bedarf ausgereicht haben. Zusätzlich hat es auf Madagaskar, woher wir 70% der Vanille beziehen, einen Wirbelsturm gegeben, der die Ernte zu großen Teilen vernichtet hat. Das alles hat zu einer katastrophalen Versorgungssituation geführt, so dass man teilweise überhaupt keine Ware mehr bekommt.“

Nun gibt es zwar noch als Alternative die „Tahiti- Vanille“, für Erwin Kotanyi komme sie aber nicht in Frage:

„Sie hat eine andere Geschmacksrichtung, ein anderes Aroma, wir weichen da nicht aus, wir wollen weiter die bekannte Bourbon-Vanille am Markt verkaufen. Es würde auch bei weitem nicht ausreichen, um die Ausfälle auf Madagaskar zu kompensieren.“

700-800 Euro für ein Kilogramm Vanille

Innerhalb von nur wenigen Jahren seien die Preise für den Rohstoff Vanille von früher 30 Euro pro Kilogramm, dann auf 100 Euro gesprungen. Ende letzten Jahres hätte das Kilo 400-500 Euro gekostet, jetzt seien es 700-800 Euro pro Kilogramm.

Eishersteller wollen Preise nicht weitergeben

Silvio Molin-Pradel von der österreichischen Wirtschaftskammer vertritt die österreichischen Eissalons und Eisverkäufer. Er sagt, seine Kollegen würden die reine Vanille verwenden, wollen die hohen Preise aber nicht an die Kunden weitergeben.

„Wir werden das schlucken müssen, es bleibt uns nichts anderes übrig. Wir bleiben bei den gleichen Preisen für die ganze Saison, so wie ich annehme, 99,9 Prozent von den ganzen Kollegen auch, mit der Hoffnung, dass die Vanille nächstes Jahr wieder billiger wird“

Engpässe bei einzelnen Zutaten habe es „immer gegeben“

„Es ist jedes Jahr etwas anders. Das haben wir voriges Jahr gehabt bei den Nüssen und vor drei Jahren mit Pistazien. Also es gibt immer irgendein Problem mit einer Zutat. Aber nur wegen einer Zutat ändern wir nicht die Preise, das müssen wir schlucken und nicht an die Kunden weitergeben.“

„Ö3-Drivetime-Show“ mit Olivia Peter, 26. Mai 2017 (Judith Krieger)