Wohnen wird immer teurer

Innerhalb von nur fünf Jahren sind die Kosten für Mietwohnungen (samt Betriebskosten) im österreichweiten Schnitt um rund 14 Prozent gestiegen, die reinen Nettomieten haben zwischen 2012 und 2016 sogar um fast 17 Prozent zugelegt.

Das geht wie aus aktuellen Daten der Statistik Austria hervor. Die Haushaltseinkommen haben sich im selben Zeitraum aber nur halb so stark, um gut 6 Prozent, erhöht.

Privat mieten ist am teuersten

Am kostspieligsten kommen Wohnungen von privaten Vermietern - in diesem ohnedies schon teuren Bereich ist es seit 2012 zu einem Preisanstieg von fast 16 Prozent gekommen.

Auch sozialer Wohnbau betroffen

Doch selbst im sozialen und geförderten Wohnbau haben sich die Mieten im Berichtszeitraum um knapp 12 Prozent verteuert. „Wir haben einen hohen Anteil an geförderten Wohnungen - sechs von zehn Österreichern wohnen in Gemeinde- oder Genossenschaftswohnungen“, berichtet Statistik-Austria-Chef Konrad Pesendorfer bei der Präsentation der neuesten Zahlen.

Die Daten bilden übrigens nicht die aktuellen Angebotspreise in Immobilieninseraten ab, sondern den Status quo bereits bestehender Mietverhältnisse.

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Je länger ein Mietverhältnis besteht, desto günstiger ist das Wohnen

Über alle Kategorien, Segmente und Regionen hinweg kostet das Anmieten einer Wohnung (inklusive Betriebskosten) im österreichweiten Schnitt demnach 7,4 Euro pro Quadratmeter. Je länger ein Mietverhältnis bereits besteht, desto günstiger ist das Wohnen. Das hängt damit zusammen, dass bei Neuvermietungen deutlich höhere Preise verlangt werden als die hier angeführten. Für Wohnungen, die erst in den vergangenen zwei Jahren angemietet wurden, sind im österreichweiten Schnitt quer durch alle Kategorien 8,9 Euro pro Quadratmeter zu bezahlen (inklusive Betriebskosten) - private Vermieter verlangen durchschnittlich 9,9 Euro pro Quadratmeter.

Hohe regionale Unterschiede

Bei den Mieten gibt es freilich hohe regionale Unterschiede, wie Pesendorfer betont:

Eine Hand öffnet mit einem Schlüssel ein Türschloss

Stefan Kiefer / Visum / picturedesk.com

1) Das Burgenland ist am günstigsten: Am billigsten wohnt man im Burgenland mit einer Miete von durchschnittlich 5,5 Euro je Quadratmeter. Auch Kärnten gilt als günstig.

2) Am teuersten ist Salzburg mit 9,0 Euro
Auch Tirol und Vorarlberg belegen bei den Preisen Spitzenplätze, Wien liegt mit 7,7 Euro am Quadratmeter dazwischen.

Dieser relativ niedrige Wert liegt am hohen geförderten Wohnungsanteil in der Bundeshauptstadt. Hier sind 57 Prozent der 690.900 Hauptmietwohnungen Gemeinde- (31 Prozent) bzw. Genossenschaftswohnungen (26 Prozent). Doch insbesondere auch in Oberösterreich, dem Burgenland, Niederösterreich und Kärnten ist der Anteil der geförderten Wohnungen mit knapp unter 70 Prozent relativ hoch.

Mehr Österreicher im Eigentum, als in Mietwohnungen

Österreichweit leben 43 Prozent der Bevölkerung in einer Mietwohnung, 48 Prozent im Eigentum, 9 Prozent haben eine Dienstwohnung oder eine andere unentgeltliche Wohnsituation. (apa/JK)