Fischwanderung

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Fischwanderung am Mond- und Attersee

Nicht nur im Norden Alaskas gibt es Fischzüge, auch bei uns in Österreich ist dieses Natur­schauspiel zu beobachten. Wer im Mai die Flüsse zum Mond- und Attersee im Salz­kammergut entlang­wandert, kann Perlfischen, Seelauben und Rußnasen bei ihrer Laichwanderung zusehen

Am Forschungs¬institut für Limnologie der Universität Innsbruck wird diese Wanderung genau beobachtet: 2017 ist sie von besonderem Interesse.

Perlfisch (Rutilus meidingeri)

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und

Seelaube (Alburnus mento)

Fischwanderung

Elisabeth Wolf

sind der Grund, dass das mehr als 6000 Hektar große Gebiet von Mond- und Attersee von der EU als NATURA 2000 Schutzgebiet - Teil eines europaweiten Netzwerks an Schutzgebieten - ausgewiesen wurde.

Beide Fischarten sind als „gefährdet“ eingestuft

„Menschliche Eingriffe in diese Gebiete sind nur erlaubt, solange sie den Erhaltungszustand des jeweiligen Schutzgutes nicht erheblich beeinträchtigen. Die beiden Fischarten haben in diesen Seen und den zubringenden Flüssen ihren Verbreitungsschwerpunkt in Österreich und sind in der Roten Liste als gefährdet eingestuft“, erklärt Dr. Josef Wanzenböck vom Forschungsinstitut für Limnologie.

Die Wanderung dieser Fische ist aufgrund veränderter Rahmenbedingungen durch den Rückbau von Wehranlagen besonders interessant. Um möglichst wenig in natürliche Abläufe einzugreifen, verwenden die Expertinnen und Experten des Forschungsinstituts eine neuartige Untersuchungsmethode, die so genannte environmental DNA.

Laichzug in die Flüsse

Die genannten heimischen Fischarten leben die meiste Zeit ihres Lebens in den beiden Seen. Nur im Frühjahr, wenn die Wassertemperatur steigt, beginnen sich die Fische an der Einmündung der Zeller Ache in den Mondsee und der Seeache in den Attersee zu sammeln.

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Der typische Laichausschlag der Männchen, den die Perlfische ihren Namen verdanken, ist nun deutlich am Kopf sichtbar. Die männlichen Rußnasen (Vimba vimba) haben eine starke Laichfärbung angenommen.

Die Fische kämpfen sich gegen die Strömung und sind dabei - besonders von Brücken - sehr gut bei ihrer Wanderung in die Oberläufe der Flüsse zu beobachten. Nachdem die Fische ihre Eier auf den Kiesbänken der Zuflüsse abgelegt und befruchtet haben, kehren sie wieder in die Seen zurück. Die in den Flüssen zurückgelassene Fischbrut entwickelt sich dann im sauerstoffreichen Fluss ohne das Zutun der Eltern.

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