Wanderin springt

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So kannst du dein Urlaubsgefühl verlängern

Erinnerst du dich noch an das Gefühl als Kind nach dem Sommerurlaub mit den Eltern? Da hatte man doch das Gefühl, dass diese Urlaubs-Zeit eeeeeeewig gedauert hat. Dieses Gefühl zu haben, geht aber heute auch noch. Es gibt einfache Tricks, wie man sein Gehirn überlisten und das Urlaubsgefühl verlängern kann.

Natürlich können wir den Tag nicht künstlich verlängern, 24 Stunden bleiben 24 Stunden. Aber wir können die gefühlte Zeit manipulieren, und dafür sorgen, dass uns der Urlaub im Nachhinein viel länger vorkommt und wir dadurch auch länger daran zehren.

Kinder am Strand

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Raus aus der Urlaubsroutine

Wenn du unsere Urlaubzeit mit vielen komplett neuen Dingen und unvertrauten Erlebnissen füllst, erscheint die Urlaubszeit länger. Hirnforscher und Neurobiologe Bernd Hufnagl erklärt das, an einem bekannten Phänomen:

„Stellen Sie sich vor Sie liegen zwei Wochen in Caorle am Strand und machen sonst nicht viel, und das schon zum x-ten Mal. Sie erleben wenig Neues. Der Urlaub wird Ihnen zwar währenddessen lange vorkommen, aber im Nachhinein haben Sie wenig neue und spannende Sinneseindrücke erlebt, dadurch wirkt der Urlaub für Sie kürzer, als wenn Sie - wie das oft bei Städte-Trips automatisch passiert - Ihr Gehirn mit neuen Reizen stimulieren, vieles zum ersten Mal machen und sehen.“

Das Resultat, so Hufnagl: Die gefühlte Urlaubszeit erscheint uns im Nachhinein länger, je mehr spannende und neue Sinneseindrücke wir aus dem Urlaub mit nach Hause bringen.

Mann am Fahrrad

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Einfach mal was riskieren

Kinder erleben in den Sommerferien Vieles zum ersten Mal, und deswegen kommt ihnen diese Zeit ewig vor. Dieses Prinzip funktioniert auch bei Erwachsenen, und dafür muss du nicht unbedingt das große Geldbörsel haben und quer durch die Welt jet-setten, erklärt Hirnforscher Bernd Hufnagl:

„ Einfach mal was neues ausprobieren und was riskieren. Das kann alles sein: ein neues Hotel, ein anderes Restaurant, einmal an einen anderen Strand fahren, andere Bücher lesen, raus aus der Urlaubsroutine! Hauptsache es werden neue Dinge erlebt, die man noch nicht kennt.“

2 Wochen Urlaub sind 400.000 Momente

Ein Moment dauert für unser Gehirn ca. 3 Sekunden. 1….. 2….. 3….. Moment vorbei. Diese Momente werden andauernd von unserem Gehirn auf Emotionen bewertet – sind wir glücklich, traurig, wütend etc., so Hufnagl. Das passiert 20 Mal in der Minute. In einem Urlaub der 2 Wochen dauert, erleben wir also 400.000 Momente, die kann sich natürlich niemand merken. Aber es gibt ein Netzwerk im Gehirn, das für das Erinnern zuständig ist, und je mehr Neues erlebt wird, desto besser wird erinnert.

Letzten Urlaubstag und die Heimfahrt genießen

Das Urlaubsgefühl kannst du übrigens auch verlängern indem du den letzten Abend mit einem besonderen Essen gestaltest. Denn so wie man sich an das Ende erinnert, so erinnert man sich an den ganzen Urlaub, erklärt Hufnagl. Ein weiterer Tipp: das Ende des Urlaubs, und die lange Autofahrt nach Hause „nicht als mühsames Beiwerk sehen, sondern bewusst als Teil des Urlaubs genießen. Zum Beispiel kannst du dir für jeden Urlaub eine bestimmte Musik aussuchen und diese spielst du dann bewusst auch bei der Rückreise im Auto, so erinnerst du dich an die schönen Momente im Urlaub und die Autofahrt wird positiv besetzt.“ Außerdem rät der Hirnforscher: sich wieder mehr Zeit für Details zu nehmen, d.h. sich im Urlaub mehr den neuen Gerüchen, Geschmacksrichtungen und Geräuschen widmen als dem Smartphone und Tablet.

„Ö3-Wecker“ mit Robert Kratky, 13. Juli 2017 (Denise Roithmair)