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Flexibles Arbeiten: Mehrheit will kein Home-Office

Home-Office, Desk-Sharing, Vertrauensarbeitszeiten – alles Begriffe für flexibles Arbeiten. In Österreich wird viel darüber geredet, in der Praxis sind die heimischen Unternehmen eher zurückhaltend. Das zeigt jetzt eine aktuelle Studie.

Auch wenn viele von Home-Office und Desk-Sharing reden sind heimische Firmen bei flexiblen Arbeitszeitmodellen eher konservativ. Die Mehrheit setzt auf den Klassiker Gleitzeit mit Kernzeit - Modelle ohne Kernarbeitszeiten oder Vertrauensarbeitszeit sind selten, so eine neue Studie der Uni Wien und der FH Oberösterreich in Zusammenarbeit mit der Unternehmensberatung Deloitte. Klare Regeln zur Abgrenzung von Beruf und Privatleben gibt es kaum.

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An der Befragung haben 412 Unternehmensvertreter, darunter vorwiegend Personaler und Führungskräfte über alle Branchen und Größen hinweg, teilgenommen.

Mobiles Arbeiten sei immer noch Einzelphänomen, die meisten Unternehmen wollen ihre Angestellten in der Firma haben. Die physische Anwesenheit im Büro wird von 77 Prozent der Befragten als wichtig empfunden. Fast jedes zweite Unternehmen bietet Home-Office nur für wenige Personen an. In rund 50 Prozent jener Unternehmen, die ihren Mitarbeitern Home-Office anbieten, wird diese Möglichkeit dann nur vereinzelt auch tatsächlich in Anspruch genommen.

Wer davon profitiert

Präsenz werde noch immer mit guter Leistung in Verbindung gebracht. „Unternehmen haben beim Verzicht auf Kernzeiten daher oft noch Bedenken, da flexiblere Arbeitszeitmodelle nur als Vorteil für Mitarbeiter angesehen werden. Bei klaren Regelungen profitieren aber beide Seiten von der gesteigerten Flexibilität“, erklärt Unternehmensberaterin Barbara Kellner. Auffallend sei, dass kleinere Firmen eher flexiblere Modelle anbieten würden als große.

Ö3-Wecker mit Philipp Hansa am 9. August 2017 (APA/red)