Ö3-Lake-Festival - Party on!

Gedonnert und geblitzt hat es gestern beim Lake-Festival nur auf den Bühnen. Der Himmel darüber hatte ein Einsehen. Statt Unwetteralarm war Partyalarm angesagt.

Die Vibes sind gut. Musikalisch und partytechnisch sowieso. Meteorologisch waren die Schwingungen in der Luft jedoch nicht immer ganz so optimal. Wo einst Zelte gestanden sind, spiegelt sich jetzt in großen Pfützen, in denen einsame Heringe herum schwimmen, rein gar nichts mehr. Außer dunkle Wolken natürlich, die immer wieder mit dem nächsten Starkregen drohen. Im Vergleich zum Unwetter am ersten Tag war’s gestern aber nahezu ein perfekter Sommertag.

Problematisch waren die heftigen Regengüsse vor allem für die Bühnentechnik, weil es aufgrund des starken Windes teilweise waagrecht geschüttet und das Equipment daher binnen Sekunden waschelnass gewesen ist. Jetzt weiß man mittlerweile zwar eh, dass die meisten DJs außer ein paar USB-Buchsen, in die sie ihre Sticks, auf denen das komplette Set bereits vorab fix und fertig zusammengemixt wurde, nicht viel brauchen, - ein Mikro vielleicht noch, um die Leute anzuturnen -, aber natürlich kann man all diese Star-DJs nicht einfach so im Regen stehen lassen. Und die Fans vor der Bühne sowieso erst recht nicht.

Zur Veranschaulichung ein Dialog zwischen einem Star-DJ und seiner Crew auf dem Weg von der Garderobe zur Bühne: „Haben wir alles mit?“ – „Yeah“, sagt der Manager, greift in seine Hosentasche und überreicht ihm den USB-Stick. Auf der Bühne werden dann alle Funktionstasten auf den Turntables sicherheitshalber deaktiviert, außer Play natürlich, damit es beim heftigen Abtanzen nicht versehentlich zu einer technischen Panne kommt.

Die Stimmung am Campingplatz wurde gestern weniger durch das Wetter als viel mehr durch das Gerücht getrübt, dass das Lake-Festival 2017 das letzte gewesen sein soll. Das stimmt nicht. Es wird definitiv ein Lake-Festival 2018 geben. Das hat Veranstalter Klaus Leutgeb im Ö3-Interview bestätigt. Wahrscheinlich nur einen Tag lang, dafür aber Vollgas mit einem Lineup voller Star-DJs.

Timmy Trumpet, der heuer die EDM-Fans bislang am meisten begeistert hat, gilt als heißer Kandidat für einen Fixstart. Die Aktien des Australiers sind momentan extrem im Steigen. Dieses Jahr casht er noch 20.000 Euro für einen einstündigen Gig, nächstes Jahr kostet er dann schon drei Mal so viel, und bald schon muss wahrscheinlich jeder, der ihn als DJ für seine Party engagieren will, 250.000 Euro hinblättern. Willkommen in der Forbes-Oberliga, in der Steve Aoki schon seit Jahren gut aufgelegt ganz vorne dabei ist.

Der tortenwerfende Exzentriker ist ein absoluter Superstar der EDM-Szene. Ein würdiger Headliner für den heutigen letzten Tag beim Lake-Festival. Allerdings spielt er schon um 19.00 Uhr! Weil er aus Kalabrien kommend, wo er um 2.00 Uhr in der Früh aufgelegt hat, dann nach seinem Auftritt hier vom Schwarzlsee in seinem Privatjet gleich direkt weiter muss zum Sziget-Festival. 31 Gigs in 28 Tagen – so gesehen: Genießt euer Wochenende!

Impressionen vom Ö3-Lake-Festival

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(Clemens Stadlbauer)