Italiener baut längstes Klavier der Welt

Es wiegt 700 Kilo und besteht aus 15.000 Teilen - Länge 3,33 Meter. Das „Grand Prix 33“ übertrifft damit jeden herkömmlichen Flügel. Die messen maximal 2,7 Meter.

Das Holz stammt aus den Wäldern um Passau, berichtet die Mailänder Tageszeitung „Corriere della Sera“. 135 Tage hat der Italiener Luigi Borgato aus der Provinz Padua an dem Monsterklavier gearbeitet.

Das Instrument wurde unter anderem vom österreichischen Pianisten Ingolf Wunder ausprobiert, der sich dafür begeisterte. „Ich liebe dieses Klavier“, twitterte Wunder. Auch internationale Pianisten wie Vladimir Ashkenazy und Radu Lupu spielten auf dem Instrument, dessen Klang besonders weich und tief sein soll.

Leidenschaft seit Kindheit

Der 54-jährige Borgato, der seine Klaviere in Sossano in der norditalienischen Provinz Vicenza baut, hegte schon seit seinen Jugendjahren eine Vorliebe für dieses Instrument. „Ich habe begonnen, alte Klavierfabriken in Österreich und Deutschland zu besuchen, wie Bechstein, Renner und Bösendorfer. Ich war damals 20 Jahre alt. Die alten Handwerker versprühten so viel Leidenschaft. All dies gibt es leider nicht mehr“, so Borgato.

Ein Klavier stark zu verlängern, ist eine Herausforderung an die technischen Grenzen und die Musik. „Jedes Element braucht die anderen und zusammen müssen sie in vollem Einklang schwingen“, so Borgato, der jedes einzelne Stück selbst verarbeitete. Die Klaviersaiten sind 50 Zentimeter länger als üblich. „Ich wollte dem Klang mehr Tiefe verleihen. Es gibt Konzerte, in denen das Klavier oft nicht zu hören ist. Um den ‚Grand Prix 33‘ bauen zu können, habe ich jahrelange geforscht.“

Das Rekordklavier widmete Borgato dem Italiener Bartolomeo Cristofori (1655-1731), dem „Vater“ des modernen Klaviers. „Er stammte wie ich aus Padua. Ich bedauere, dass ich einer der letzten Handwerker bin, der Klaviere baut. Ich sehe nicht viele Jugendliche, die diesen Weg einschlagen wollen“, so Borgato. (APA)