Filmfest Venedig startet mit Satire mit Damon und Waltz

Die 74. Internationalen Filmfestspiele Venedig sind eröffnet. Zur Gala im Sala Grande stand am Mittwochabend die Premiere des Films „Downsizing“ auf dem Programm.

„Downsizing“ ist das neue Werk des zweifachen Oscarpreisträgers Payne („Sideways“, „The Descendants“). Das Werk erzählt von einer Welt in der Zukunft, in der Menschen sich schrumpfen lassen können, um Umweltprobleme zu reduzieren. Ein weiterer Vorteil: Das Leben im Mini-Format ist deutlich preiswerter und ermöglicht mehr Wohlstand.

Auch Paul (Damon) und seine Frau Audrey (Kristen Wiig) sind bald von der Idee fasziniert - allerdings nicht, weil sie die Umwelt schützen wollten. Wie viele andere Menschen, die sich für die Schrumpfung entscheiden, werden sie von deutlich egoistischeren Motiven getrieben. Wer nur noch ein Haus, Kleidung und Schmuck im Mini-Format braucht, spart viel Geld und kann sich ein Luxusleben zum Mini-Preis leisten: Wohnen wie ein König im Schloss, das im normalen Leben mehrere Millionen Dollar kosten würde. Film belässt es nicht bei der Beobachtung von Pauls neuem Leben, zu dem bald noch Christoph Waltz als zwielichtiger Nachbar mit krimineller Energie gehört. Wie schon in seinen früheren Werken wie „The Descendants - Familie und andere Angelegenheiten“ mit George Clooney oder in „Sideways“ mit Paul Giamatti lenkt Oscarpreisträger Payne den Blick auch auf Schattenseiten.

Wie kann man sich gegen geschrumpfte Terroristen und illegale Einwanderer schützen, die sich im TV-Karton ins Land einschleusen lassen? Haben kleine Menschen dasselbe Wahlrecht, auch wenn sie die Wirtschaft viel weniger ankurbeln? Und auf wessen Kosten geht das Luxusleben der neureichen Kleinen überhaupt? Was als Komödie beginnt, wird angesichts solcher Fragen schnell zu einem Drama und einer Gesellschaftssatire.

Die 74. Internationalen Filmfestspiele Venedig sind eröffnet

Neben „Downsizing“ sind im Wettbewerb des Festivals noch 20 weitere Filme zu sehen. Die Preise werden am 9. September von einer internationalen Jury vergeben. Die wichtigste Auszeichnung ist der Goldene Löwe für den besten Film. Ein deutscher Regisseur ist in diesem Jahr nicht im Wettbewerb dabei. (APA/dpa)