Mehr Gehalt: So verhandelst du richtig

Wer nicht fragt, der kriegt auch nichts. So ist das bei Gehaltsverhandlungen. Wer noch in diesem Jahr zu mehr Geld kommen möchte, muss jetzt zum Chef!

Im letzten Quartal des Jahres gibt es nämlich kaum noch Chancen auf Gehaltserhöhungen, da das Budget meist schon verplant ist. Deshalb jetzt für euch: Die goldenen Regeln des Verhandelns.

Gehaltsverhandlungen

Emanuel Bloedt / Picture Alliance / picturedesk.com

Markus Nekham von Network Acadamy führt seit 24 Jahren Verhandlungsseminare und hat die wichtigsten Punkte zusammengefasst.

1. Sympathie herstellen

Man sollte sich anschauen, wer das Gegenüber überhaupt ist. Vorher recherchieren, welcher Mensch sitzt mir da eigentlich gegenüber. Wenn man das weiß, dann kann man leichter Empathie herstellen.

2. Vorbereitung ist das „Um und Auf“

Wer sich gut vorbereitet, hat schon 80 Prozent des Erfolges in der Tasche. Es zählen Fakten, Fakten, Fakten - das heißt: wirklich überlegen, vielleicht auch eine Liste erstellen: was kann ich besonders gut, was bringt das dem Unternehmen und warum kann ich das vielleicht auch besser als andere. Der Chef muss das Gefühl haben, dass man die Gehaltserhöhung verdient hat. Deine Leistungen sind das wichtigste Argument für mehr Geld.

3. Ziele schon vorher überlegen

Darüber nachdenken: was will ich eigentlich. Wenn man zum Beispiel mehr Geld möchte, dann sollte man sich einen Bereich überlegen, wo man hin will. Man sollte für sich klar machen: „Ich will zwischen 100 und 300 Euro mehr verdienen!“ In diesem Bereich kann man dann flexibel bleiben. Nicht aber unter seine Grenze gehen! „Wenn ich mir vornehme, ich will mein Gehalt um mindesten 100 Euro erhöhen und mein Chef bietet mir 98 Euro an, dann schwöre ich, dass er merkt, dass sie gerade umgefallen sind und dann werden Sie zerlegt!“, so Verhandlungsexperte Nekham.

4. Gegengeschäfte überlegen

Wenn der Chef nicht mehr Geld rausrücken will oder kann, dann selber Alternativen anbieten. Die Lösung könnte zum Beispiel ein Dienstauto sein.
„Wenn ich statt mehr Gehalt ein Dienstauto angeboten bekomme, dann ist das wahrscheinlich mehr wert als 100 Euro“, sagt der Verhandlungsexperte.

5. Das Wort „Nein“ kommt nicht gut an

Wenn man ein Angebot bekommt, das man nicht annehmen möchte, könnte man stattdessen sagen: „Was können sie mir denn anbieten, dass ich ‚Ja‘ sagen kann?“
Das funktioniert laut Markus Nekham immer.

(Gabriela Euler-Rolle)

„Ö3 Drivetime-Show“ mit Olivia Peter, 20. September 2017