Music from Heaven - Kurt Cobain

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Music from Heaven - Kurt Cobain

Allerheiligen auf Ö3 – Das ist ein ganz besonderer Tag. Wir verneigen uns heute vor den Musiklegenden und spielen all deren unsterbliche Hits bei unserem ganz besonderen Ö3-Tribute.

17. April 1991, OK Hotel, Seattle

In einem abgefuckten Club unter einem Viadukt im Pioneer Square District staut sich die Hitze bis unters Dach. Die paar hundert Fans sind verschwitzt, betrunken, derangiert – kurzum, sie sind alle super drauf. Die beiden Vorbands haben die Bühne schon ordentlich zerlegt. Als nächstes sind Nirvana dran, die dringend Benzingeld brauchen, um nach Los Angeles fahren zu können, wo sie in den Sound City Studios ihr neues Album „Nevermind“ aufnehmen wollen.

Frontmann Kurt Cobain schlurft auf die Bühne und spielt eine Solo-Nummer. Dann steigen Bassist Krist Novoselic und Drummer Dave Grohl ein. Zu dritt prügeln sie sich durch 20 Songs. Die Leute rasten komplett aus: Stagediving, Pogo und Moshpit – völlig enthemmt ziehen sie das volle Feier-Programm durch. Als irgendein Idiot der Band „Free Bird“ zuschreit - ein in den USA allseits beliebter Gag, um Musiker mit dem Wunsch nach diesem Meisterwerk von Lynyrd Skynyrd in Verlegenheit zu bringen - tritt Kurt Cobain ans Mikro und kündigt ganz lapidar einen neuen Song an, den Nirvana nun zum ersten Mal live testen wollen: „This Song is called Smells like Teen Spirit.“

Dann haut er zum ersten Mal dieses markante Riff raus und das Publikum reagiert sofort instinktiv darauf: Es ist, als ob der Raum explodiert. Der größte Hit des Grunge is on its Way. Fünf Monate später fegen Nirvana mit „Nevermind“ Michael Jackson von der Spitze der US-Billboard-Charts. Eine neue Ära der Rockmusik beginnt.

(Clemens Stadlbauer)

Ö3-Musikspecial zu Allerheiligen mit Benny Hörtnagl und Sheyda Kharrazi, 1. November 2017.