Das sagt Gilmore Girls-Schöpferin zu #metoo

„Bis Frauen nicht in den Führungspositionen sind und entscheiden, was produziert wird und wer das Geld bekommt, wird sich nichts ändern.“ Sie hofft aber, dass die aktuelle Diskussion etwas bewirkt.

In der Debatte um sexuelle Belästigung, die durch den Skandal um Hollywoodproduzent Harvey Weinstein losgetreten wurde, nimmt „Gilmore Girls“-Schöpferin Amy Sherman-Palladino eine klare Position ein.

„Hoffentlich sind all diese Bekenntnisse und die Empörung nun der Beginn einer grundlegenden Veränderung“, erklärte Sherman-Palladino. „Hier geht es natürlich um Macht. Und derzeit sind die Personen in Machtpositionen nur Männer“, konstatierte sie in Bezug auf das Film- und Seriengeschäft. „Wenn wir wirklich Veränderung und für alle ein sicheres Umfeld schaffen wollen, dann kann es nicht so bleiben.“

Für den Streamingdienst von Amazon schuf Sherman-Palladino die Serie „The Marvelous Mrs. Maisel“ über eine Hausfrau, die sich als Komikern im New York der 1950er versucht, und die Ende des Monats abrufbar sein wird. In der Titelrolle ist Rachel Brosnahan zu sehen, die auch bei „House of Cards“ mitwirkte.

This may take the Most Jewish TV show award since Seinfeld and Curb #mrsmaisel @maiseltv gevaldik

Ein Beitrag geteilt von Bangitout.com (@bangitout1) am

Mit dem jüngst nach Missbrauchsvorwürfen entlassenen Hauptdarsteller Kevin Spacey hatte sie keine gemeinsamen Szenen. „Ich habe ihn nur ein paar Mal getroffen und kann daher nicht wirklich etwas über meine persönlichen Erfahrungen sagen.“ Sie sei aber traurig für das restliche, höchst talentierte Team der Serie, dass diese nicht fortgeführt wird.

Tapfere Frauen

Davon abgesehen sei sie aber natürlich „als junge Frau in dieser Industrie jenen Leuten dankbar, die so tapfer ihre Stimme erheben“, meinte sie angesprochen auf die „MeToo“-Debatte. „Sie ermutigen damit andere, ihre Geschichten zu teilen. Hoffentlich kommt es dadurch zu einem lange überfälligen und nachhaltigen Wandel in diesem Geschäft.“ Auf die Frage, ob sie selbst negative Erfahrungen dieser Art gemacht habe, meinte Brosnahan: „Ich glaube nicht, dass es eine Frau auf dieser Welt gibt, die nicht in der einen oder anderen Form sexuelle Belästigung erfahren hat. Das hat die ‚MeToo‘-Kampagne gezeigt. Für Frauen sind das keine Neuigkeiten.“

Ihre eigenen Erfahrungen

Im Laufe ihrer Schauspielerkarriere hatte sie das Glück, „nicht diesem Trauma ausgesetzt zu sein, das einige dieser Geschehnisse beinhalten“, so Brosnahan. „Ich habe natürlich meine eigenen Erfahrungen gemacht. Und ich bin hier um zuzuhören und die Geschichten anderer verständlich zu machen. Ich suche noch nach einer Möglichkeit, wie ich persönlich dabei helfen kann, dass wir alle an diesem Wandel, der passieren muss, mitarbeiten.“ Für sie sei nämlich klar, welche Fragen man sich als nächstes stellen müsse: „Wie wird die Veränderung möglich, und wie gehen wir dabei vor? Das muss wirklich an der Spitze beginnen, und wir alle müssen die Führungspersönlichkeiten in dieser Industrie zur Verantwortung rufen.“

(apa/ Anastasia Lopez)