Ö3/ Mariella Gittler
Hunderte bei „#MeToo“-Protestmarsch in Hollywood
Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmenr, die sich als Opfer sexueller Übergriffe bezeichneten, liefen am Sonntag mit „#MeToo"-T-Shirts und Postern über den Hollywood Boulevard und am Dolby Theatre vorbei, wo seit 2002 die Oscar-Trophäen verliehen werden. Mit Plakaten wie " Warum entschuldigt ihn sein Betrunkensein, während es mich zur Schuldigen macht?“ und „Vergewaltigung gab es schon vor Miniröcken“ protestierten sie gegen sexuelle Belästigung, Missbrauch und Gewalt.
Seit Oktober werden Hollywood-Größen wie Produzent Harvey Weinstein, Schauspieler Kevin Spacey, Regisseur Brett Ratner und Komiker Louis C.K. mit Vorwürfen sexueller Übergriffe von Dutzenden Männern und Frauen konfrontiert.
„Ihr seid alle mutig“, sagte die TV-Journalistin Lauren Sivan nach Angaben der „Los Angeles Times“ als Sprecherin bei der Kundgebung. Sivan zählt zu den Frauen, die Weinstein Belästigung vorgeworfen haben. Mit dem Sprechchor „keine Geheimnisse mehr, keine Lügen, kein erkauftes Schweigen“ führte sie den Protestmarsch an.
Unter den vielen Demonstranten war auch die Schauspielerin Frances Fisher und die afroamerikanische Aktivistin Tarana Burke, deren "#MeToo"-Slogan („Ich auch“) von der US-Schauspielerin Alyssa Milano aufgegriffen und verbreitet worden war. Sexuelle Übergriffe würden überall vorkommen, aber Hollywood habe nun Tür und Tor geöffnet, sagte Burke.
Diese Aktion sei der Anfang einer Bewegung, die weit über Hollywood hinausgehen werde. Unter dem „Ich auch“-Stichwort haben sich weltweit Betroffene zu Wort gemeldet.
Notrufnummer:
Anonymen Rat und Hilfe im Krisenfall bietet unter anderem die
Ö3-Kummernummer: 116 123
Rat auf Draht: 147
Telefonseelsorge: 142
(dpa/ Anastasia Lopez)
