Pizza

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Neapolitanische Pizza ist jetzt Unesco-Kulturerbe

Kulturerbe der Menschheit - so darf sich die „Kunst des neapolitanischen Pizzabäckers“ seit Donnerstag nennen.

Die UN-Kulturorganisation nimmt sie in die offizielle Liste des immateriellen Kulturerbes auf, zu dem unter anderem Handwerk, Musik und Tanz gehören. „Vittoria!“ („Sieg!“) schreibt ein euphorischer Maurizio Martina auf Twitter, seines Zeichens Minister für Landwirtschaft und Ernährung in Rom.

„Wir haben 250 Jahre darauf gewartet, nun ist die Pizza Unesco-Kulturerbe“, ruft der neapolitanische Pizzabäcker Enzo Coccia, und die jubelnde Menge stimmt ein: „Glückwunsch Neapel!“

Wenn das kein Grund zum Feiern ist: In der Stadt am Fuße des Vesuvs verteilen Coccia und andere „pizzaiuoli“, wie die Pizzabäcker dort heißen, Gratis-Pizza an begeisterte Familien und an junge Leute, die auf Motorrollern herbeibrausen. „Wir sind stolz, dass wir uns für eines der ältesten Handwerke der Welt eingesetzt haben“, sagt der Präsident des örtlichen Pizzabäcker-Verbandes, Sergio Miccù.

Laut dem Antrag bei der Unesco geht die Tradition weit über das berühmte Teigwirbeln der Pizzabäcker und das Belegen mit sonnengereiften Tomaten und Mozzarella hinaus: Neben dem Handwerk werden auch Lieder und Geschichten seit dem 16. Jahrhundert „von Generation zu Generation weitergegeben“, wie es darin heißt.

Zudem wollen die stolzen Neapolitaner ein Zeichen setzen gegen Tiefkühl- und Industrieware: Die Anerkennung der traditionellen Pizza sei „ein Triumph der authentischen Handwerkskunst über die weltweite Produktion von Lebensmittel-Großkonzernen“, heißt es in einer Petition, die rund zwei Millionen Menschen unterzeichnet haben. (AFP/CC)