Trump-Buch „Fire and Fury“ sorgt für Aufsehen

Der Verleger eines brisanten Enthüllungsbuchs über US-Präsident Donald Trump hat nach dem Versuch von Trumps Anwälten, die Veröffentlichung zu stoppen, den Erscheinungstermin vorverlegt. Trump schaltete seinen Anwalt ein. Der Autor verteidigt sein Buch standhaft.

Statt kommenden Dienstag soll „Fire and Fury: Inside the Trump White House“ am Freitag veröffentlicht werden, teilte der Verlag Henry Holt and Company am Donnerstag mit. Autor Michael Wolff bestätigte dies im Kurzbotschaftendienst Twitter. „Es geht los. Ihr könnte es morgen kaufen (und lesen). Danke, Herr Präsident“, schrieb er. Zuvor hatte er sich auf Twitter erfreut gezeigt, dass Trumps Widerstand gegen das Buch ihm so viel Aufmerksamkeit verschaffe.

Am Mittwoch waren Auszüge aus dem Buch bekannt geworden, in denen es unter anderem um die Russland-Kontakte von Trumps Wahlkampfteam geht.

Ex-Chefstratege soll brisante Geheimnisse verraten

Trumps früherer Chefstratege Steve Bannon wird mit dem Vorwurf zitiert, Trumps ältester Sohn Donald Trump junior habe sich mit einem Treffen im Juni 2016 mit der russischen Anwältin Natalia Weselnizkaja „verräterisch“ und „unpatriotisch“ verhalten. An der Begegnung im New Yorker Trump Tower hatten auch Trumps Schwiegersohn Jared Kushner und der damalige Wahlkampfleiter Paul Manafort teilgenommen.Der US-Präsident steht wegen mutmaßlich illegaler Russland-Kontakte seines Wahlkampfteams unter Druck.

Michael Wolffs Buch "Fire and Fury" über Donald Trump

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Autor verteidigt sein Buch standhaft

Der Autor des Enthüllungsbuches „Fire and Fury“ über das Weiße Haus unter Donald Trump, Michael Wolff, hat sein Werk entschieden verteidigt. In einem Interview mit dem Sender NBC beharrte er am Freitag darauf, dass jeder in der Umgebung des US-Präsidenten, mit dem er gesprochen habe, Trump für unfähig halte, sein Staatsamt auszuüben. Sie hielten ihn für einen „Schwachkopf, einen Idioten“. Und alle sagten, „er ist wie ein Kind“, so der Journalist. „Er braucht immer sofort Bestätigung. Es muss sich alles um ihn drehen.“

Wolff blieb auch bei seiner Darstellung, dass er im Zuge seiner Recherchen persönlich mit dem Präsidenten gesprochen habe, was dieser bestreitet. Trump, so Wolff, sei ein Mann, „der weniger Glaubwürdigkeit besitzt als vielleicht jeder, der jemals auf Erden gewandelt ist“, sagte der Journalist.

(AFP/APA/dpa/JP)