Julia Mancuso im Wonderwoman-Kostüm samt rotem Cape

Gabriele Facciotti / AP / picturedesk.com

Julia Mancuso beendet Karriere im Wonderwoman-Kostüm

Sie ist die erfolgreichste US-Skirennfahrerin bei Olympia oder WM - nach 399 Weltcups hat Julia Mancuso jetzt ihre Laufbahn beendet. In Cortina sorgte die extrovertierte Sportlerin neben Siegerin Goggia noch einmal für eine Show.

Am Ende ihrer aktiven Ski-Karriere hatte Julia Mancuso noch einmal richtig viel Spaß. Im Wonderwoman-Kostüm samt rotem Cape sauste die Amerikanerin die Abfahrt von Cortina d’Ampezzo hinab, ließ sich im Ziel mit Schampus bespritzen, von ihrer jahrelangen Teamkollegin Lindsey Vonn auf Schultern tragen und von der neuen Weltcup-Dominatorin Mikaela Shiffrin mit dem Handy filmen.

Der Heimsieg von Sofia Goggia vor Vonn und Shiffrin geriet am Freitag kurz in den Hintergrund - beendete doch eine der aufregendsten Rennfahrerinnen des vergangenen Jahrzehnts ihre Laufbahn. Vonn kamen deshalb die Tränen. „Ich werde dich vermissen“, sagte sie im ORF.

Julia Mancuso und Lindsey Vonn lachen

Gabriele Facciotti / AP / picturedesk.com

Mit dem 399. Rennen im alpinen Weltcup sagte Mancuso „bye bye“. Am Start küsste sie die Startnummer und warf sie hinter sich, bevor sie sich ein letztes Mal aus dem Starthaus stürzte und ihre Lieblingsstrecke hinabfuhr. Die Riesenslalom-Olympiasiegerin von 2006 muss den Kampf um ihre fünften Olympischen Winterspiele nach jahrelangen Hüftproblemen aufgeben, wird in Pyeongchang aber als TV-Expertin dennoch anwesend sein.

„Es ist wirklich schade, dass ich wegen meiner Hüftverletzung nicht mehr fahren kann“, sagte die 33-Jährige nach ihrem Show-Lauf auf der Tofana-Piste, wo sie 2006 ihren ersten von 36 Podestplätzen einfuhr. „Skifahren wird immer in meinem Herzen sein“, ergänzte die Sportlerin mit einer kleinen Tiara auf der Mütze.

Mancuso hat etwas erreicht, was Vonn verwehrt blieb und von dem auch Shiffrin entfernt ist. Keine Amerikanerin hat bei Ski-Großereignissen so viele Medaillen gewonnen wie sie. Sie holte Olympia-Gold 2006 und noch zweimal Silber bei den Spielen 2010 in Abfahrt und Kombination sowie Bronze in der Kombination 2014. Dazu kommen fünf WM-Medaillen. (dpa/CC)