Marco und Manu von Wanda vor dem Ö3-Logo

Hitradio Ö3 / Hettegger

Austro-Neuvorstellung: „Weiter, weiter“ - Wanda

Nach einem erfolgreichen Jahr 2017 geht’s für Wanda im Jahr 2018 mit ihrer bislang größten Tournee munter weiter, weiter.

Der Start ins neue Jahr war für Marco Wanda leicht holprig. Die Grippe hat den Frontman niedergestreckt. „War aber eine schöne Zwangsentgiftung“, sagt er im Ö3-Interview und steckt sich eine Zigarette an. Rechtzeitig vor dem Start der bislang größten Tour der Bandgeschichte zeigt die Formkurve also wieder nach oben. Am 12. März geht’s los in Würzburg.

130.000 Karten haben Wanda schon für die „Niente“-Tour verkauft. Deutschland geht extrem gut. Hannover, Köln, München und Fürth sind ausverkauft und auch die 9.000 Karten für die Show in der Berliner Max-Schmeling-Halle sind längst weg. Zu Hause in Österreich ist der Run auf die Tickets mindestens genauso groß: Die Wiener Stadthalle ist seit Monaten ausverkauft, in Linz musste das Konzert vom Domplatz in den Donaupark hochverlegt werden und in Graz ist auch die Zusatzshow auf den Kasematten ausverkauft.

Wanda

Caroline Seidel / dpa / picturedesk.com

„Wenn man sich all diese Verkaufszahlen anschaut, dann könnte man meinen, dass wir so fucking berühmt sind wie die Rolling Stones“, lacht Marco und freut sich. Boulevardmedien nehmen hingegen kaum von Wanda Notiz: „Denen sind wir scheißegal – was uns sehr taugt, weil wir uns weiterhin relativ frei bewegen können und weil uns niemand fragt, welche Drogen wir so nehmen.“

Schlechte Prognose

Es läuft also hervorragend für die Band, die voriges Jahr noch geglaubt hat, dass auf ihrem neuen Album „Niente“ kein einziger Hit drauf ist. „Es ist unser bestes Album“, sagt Marco Wanda - der nebenbei darauf verweist, dass er kein Prognostiker oder Mystiker ist -„aber, dass Columbo so ein großer Hit geworden ist, verstehe ich bis heute nicht. Das Lied ist nett atmosphärisch, aber ohne wirklichen Refrain.“ Kurze Nachdenkpause. „Ich könnte es jetzt gar nicht singen.“ Kein Problem! Bis zum Tourstart hat er ja noch ein bisschen Zeit.

Live werden Wanda natürlich alle Hits spielen. Also auch die neue Single „Weiter, weiter“, die auch großes Hitpotenzial hat. Gut rockig im Sound, gewohnt kryptisch im Text. „Ich verstehe den Song selber nicht“, lacht Marco Wanda bei der nächsten Tschick, „ich habe keine Ahnung, was ich da singe.“ Solange es sich halbwegs reimt, ist für ihn aber alles gut.

Die Zukunft des Rock

Wanda setzen also an zum nächsten Höhenflug. Von einer angeblichen Krise der Rockmusik spüren sie nichts. „Der Rock ’n’ Roll ist solange lebendig, solange so ein Vollidiot wie ich mit einer Gitarre irgendwelche blöden Lieder schreibt und davon leben kann“, bringt es Marco Wanda auf den Punkt. „Rock ist ein Ausweg aus der Hoffnungslosigkeit. Rock ist die Idee, sich gesellschaftlich zu befreien, indem man einfach eine Gitarre in die Hand nimmt.“ - Der Mann macht Hoffnung. Und dann ein Bier auf. Das muss jetzt gefeiert werden. (Clemens Stadlbauer)

Steckbrief Wanda zum Nachhören

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Clemens Stadlbauer präsentiert die Rot-Weiß-Rot-Hits

Song Contest
Clemens Stadlbauer

Milenko Badzic

Ö3-Musikredakteur Clemens Stadlbauer wuchs in Linz auf und studierte Theaterwissenschaft und Publizistik in Wien und Los Angeles. Nach seiner Zeit bei Radio CD, der Wiener Stadtzeitschrift „City“ und dem Monatsmagazin „Wiener“ wechselte er zu Hitradio Ö3, wo er seit Jahren als Musikjournalist tätig ist. Neben seiner Arbeit bei Ö3 hat er fünf Bücher veröffentlicht, darunter den Bestseller „Quotenkiller“. Stadlbauer ist verheiratet und Vater einer Tochter.