Hiller, Hansa, Dornhelm und der Zirkusaffe

Besuche, Besuche, Besuche: Gabi Hiller und Philipp Hansa besuchen in Hollywood Robert Dornhelm und die Show von James Corden. Dazu gesellt sich so manches Missgeschick und die Frage, wie aus zwei Ö3-Moderatoren Zirkusaffen werden konnte.

Liebes Blogbuch,

bringen Sie den heutigen Tag in die chronologisch, richtige Reihenfolge:

• Klo überfluten,
• den österreichischen Regisseur Robert Dornhelm treffen,
• fast am Kaffee ersticken, weil man ein O.B.-Bändchen drin findet und
• bei der Aufzeichnung der Late Late Show von James Corden dabei sein.

Ja ich weiß. Harter Tobak. Aber eins gleich vorweg: Persönlich zeichne ich mich für zwei dieser Dinge genau null verantwortlich. Mein besseres Ich nennt sich Gabi Hiller, und die zeichnet sich viermal unterstrichen für die zwei grauslichsten Dinge in dieser Liste verantwortlich. Aber alles der Chronologie nach.

Ich sitz genau hier an dieser Stelle in der Früh genüsslich am Laptop, schneide die Storys für den Ö3-Wecker, lalala, und plötzlich hör ich die Gabi schreien: „Philipp, ich hab das WC geflutet!!“ Ich dachte eigentlich, sie war duschen. War sie auch. Nur, dann war sie auch auf dem WC und hat anscheinend das Klopapier zu einer Papierburg zusammengebaut und in den Abfluss des weißen Hauses gestopft. Der dachte sich: „Äh.. Na!“, und ist verstopft. Ich rausche wie ein heldenhafter Meister Proper heran, und was sehe ich vor mir? Gabi hat die Klobürste anstatt der Sauglocke in der Hand. Ich erkenn den Ernst der Lage und schick die Gabi nochmal in die Dusche. Als sie wieder rauskommt, ist alles gut. Ich hab nicht umsonst den gleichen Namen wie die „Hansa Bad- und Kloarmaturen“.

So. Wir essen noch einen Apfel, satteln unsere Pferde und fahren zu Robert Dornhelm nach Santa Monica. Der oscar-nominierte und extrem sympathische österreichische Regisseur lebt hier seit ca. 30 Jahren. Sein Haus hat er aber im Moment vermietet, weil einer Schauspielerin in der Nachbarschaft die Senkgrube explodiert ist und sie deswegen Unterschlupf braucht (Gabi?!?!?!?!). Deswegen wohnt er selbst jetzt ein paar Kilometer von zuhause entfernt in der Villa eines texanischen Freundes.

Nach dem Interview kriegen wir noch zwei Avocados aus seinem eigenen 4000m² Garten geschenkt und fahren weiter zur Aufzeichnung der „Late Late Show“ von James Corden. Dazu gleich mehr. Vorher noch mein persönliches Highlight eines durchaus durchwachsenen Tages. Wir fahren am Sunset Boulevard entlang. Gabi am Beifahrersitz, Kaffee trinkend. Hm. Wir sind in ein buntes Gespräch irgendwo zwischen Häkeln und dem Vorteil von stillem gegenüber prickelndem Wasser verwickelt, als Gabi plötzlich der Reizhusten packt. Doch ist es Reizhusten? Nein, es klingt, als ob sie sich freiwillig dem Erstickungstod hingegeben hat. Bitte, entschuldige die Ausdrucksweise, liebes Blogbuch, aber was um Gottes Willen passiert grad mit der Frau neben mir?! Die Augen stehen leicht hervor, akuter Schweißausbruch. Will sie vielleicht ins Guiness Buch der Rekorde? Jedoch mit welchem Trick? Braucht sie Aufmerksamkeit? Jedoch von wem?

Und dann wird einiges klar. Hast du den Film „Prometheus“ gesehen? Da gibt es eine Szene, wo ein Alien aus dem Bauch der Hauptdarstellerin herausschlüpft. Ungefähr so geht’s ihr grad. Nachdem langsam klar wird, dass Gabi überlebt (Hallelujah), beginnt „die Geburt“, wie ich die Szene liebevoll getauft hab. Gabi zieht einen 20 Zentimeter langen Faden, nein, eine Schnur aus ihrem Mund. Der ist über den Coffee to go in ihren Mund gekommen und sie hätt’s fast geschluckt. Wir würden gerne lachen, allerdings reckt es uns so stark, dass das grad nicht möglich ist.

Wir inspizieren den Faden. „Na, du? Woher kommst’n du kleiner Lauser?“ Gabi und ich werfen uns einen Blick zu: Wart mal, schaut das nicht so aus wie die Rückholschnur bei einem O.B.? Nicht, dass ich jetzt schon allzu viele von eben diesen gesehen hätte, Gabi allerdings schon - und naja, hm. Es könnte (Betonung auf dem Konjunktiv!!) tatsächlich sein. #Läuft
Wir haben uns entschieden nicht mehr drüber zu reden. Also keine weiteren Fragen an der Stelle, bitte.

Nach der Geburt kommen wir am CBS-Parkplatz an. Hier wird die „Late Late Show“ mit James Corden aufgezeichnet. Das ist der von dem Carpool Karaoke, wo er durch die Stadt fährt und mit den Stars im Auto singt.

Die Show ist echt anstrengend. Kennst du die Zirkusaffen, die sich immer mit zwei Schellen vor das Gesicht schlagen. So kommen wir uns vor. Die Schellen sind unsere Hände und wir schlagen uns schön langsam nicht vors Gesicht, sondern ins Gesicht. Aus Frust. Der Grund ist ein Hampelmann, der vor unseren Augen durch die Gegend hupft und immer schreit, wenn wir klatschen sollen. So weit sind wir also schon: Uns wird gesagt, wann wir klatschen sollen. Wow.

Jetzt müss ma langsam ein Hakerl unter den Tag machen, weil wir brechen hier gleich weg vor Müdigkeit. Die Gabi sagt seit einer Stunde eh schon nix mehr... Achso. Sie schläft schon.
Jetzt nochmal aufs Klo, hoffen, dass alles funktioniert, und dann ab in die Kiste.

Träum was Süßes.

Bis morgen

Unser Team in Hollywood

Fast so goldig wie der Oscar sind Gabi Hiller und Philipp Hansa, wenn sie von ebendiesem berichten. Und das tun sie eine Woche lang im Ö3-Wecker und hier auf oe3.ORF.at - direkt aus Hollywood.

Tag 1: Hiller, Hansa, Lachs, Eier, LAX und eine Karotte
Tag 2: Philipp Hansa lässt die Muskeln spielen

"Ö3-Wecker“ mit Robert Kratky, 28. Februar 2018