Kollegen schenken Vater eines kranken Sohnes Überstunden

Nachdem der dreijährige Sohn eines Mitarbeiters an Leukämie erkrankte, wollte der Vater seinen Job kündigen. Das ließen seine Kollegen nicht zu und spendeten zusammen über 3300 Überstunden.

Andreas Graf, Vater eines Dreijährigen, wird seinen Kollegen und Kolleginnen wahrscheinlich noch sehr lange dankbar sein. Sein Sohn erkrankte im Februar letzten Jahres an Leukämie. Daraufhin nahm sich der Vater gleich vier Wochen Urlaub. Nach den vier Wochen überlegt er seinen Job beim Designartikel-Hersteller-Seidel in Hessen zu kündigen um weiterhin für seinen Sohn da sein zu können.

700 Mitarbeiter spendeten insgesamt 3300 Überstunden

Als die Personalchefin Pia Meier von dem Schicksal erfuhr, rief sie gemeinsam mit der Geschäftsleitung und dem Betriebsrat eine Aktion ins Leben, die dem Vater unglaublich half. Jeder Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin von insgesamt 700 wurde dazu aufgerufen, Überstunden zu spenden. Innerhalb der nächsten zwei Wochen spendeten sehr viele - sogar Praktikanten, die keine Überstunden nehmen dürfen. Dadurch kamen 3300 Euro zusammen.

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Seine erste Reaktion auf die Aktion: Er begann sofort zu weinen

Mit so vielen Überstunden war es möglich, dass sich der Vater die ersten neun Wochen komplett frei nehmen konnte. Als der Mitarbeiter davon erfuhr, begann er augenblicklich zu weinen. „Dass ich überrascht war, wäre noch zu harmlos formuliert. Ich konnte erst einmal gar nicht glauben, dass so viele Leute daran teilgenommen haben“, sagt Graf.

Mittlerweile steigt der 36-Jährige nach einem Jahr und einem Monat Urlaub wieder langsam in den Job ein. Auch hier sind seine Vorgesetzten sehr verständnisvoll und kommen ihm sehr entgegen. Für seinen Sohn wünscht er sich jetzt vor allem eines: „Ich wünsche mir wieder ein normales Leben und einen geregelten Alltag.“

„Ö3-Drivetimeshow“ mit Olivia Peter, 12. März 2018(JP)