Luke Andrews im Ö3-Studio

Hitradio Ö3/Marin Krachler

Austro-Neuvorstellung: „Coming Home“ von Luke Andrews

Country-Dude Luke Andrews ist für ein Jahr von Feistritz am Wechsel nach London übersiedelt, um dort mit einem Top-Produzenten seine erste Single aufzunehmen. Jetzt ist er zurück und „Coming Home“ da.

Nachdem Lukas vorige Woche seinen Song zum ersten Mal im Treffpunkt Ö3 gehört hat, war er vor lauter Aufregung schweißgebadet. Zuhause in Feistritz am Wechsel ist er der Lukas Ehrenhöfer. Ein Name, der in England oder in den USA nicht ganz so optimal funktioniert. Also hat er lieber seinen zweiten Vornamen Andreas ins Englische übersetzt. Seine Karriere legt Luke Andrews nämlich sicherheitshalber gleich international an. „Ich denke halt einfach groß“, lacht er selbstbewusst, „ich möchte so viele Menschenherzen wie möglich erreichen!“

Luke Andrews im Ö3-Studio

Hitradio Ö3/Marin Krachler

Im Prinzip scheißt sich Luke Andrews nix. Genau so wenig wie sein bester Freund Tom Traint, den er beim Schlagzeugstudium am Haydnkons in Eisenstadt kennengelernt hat. Um ihren musikalischen Horizont zu erweitern, sind sie eines Tages spontan mit ihrem ersparten Geld nach London übersiedelt. Ihr altes Auto haben sie vor einer Bruchbude am Stadtrand geparkt, wo sie für ein armseliges Zimmer in einer WG schlanke 700 Euro im Monat hinblättern mussten.

Das Geld für den Trip haben Luke und Tom über lokale Sponsoren im niederösterreichischen Wechselgebiet aufgetrieben. Mit dem bauernschlauen Versprechen, künftige Hits dafür im Gegenzug bei deren Firmenfeiern live zum Besten zu geben. Die erste Single „Coming Home“ könnte dabei ein Fixstarter auf der Setlist werden.

Eines Abends hat Luke Andrews in seinem Londoner Loch nach Produzenten gegoogelt. Ziemlich weit oben ist Steven A. Williams aufgetaucht. Ein Top-Produzent, der schon mit den Rolling Stones und Eric Clapton gearbeitet hat. Am nächsten Vormittag hat er einfach bei ihm angeläutet. „Der war so baff, dass ich ihn direkt angehaut habe, ob er meinen Song produzieren will“, erinnert sich Luke Andrews, „aber auch so beeindruckt, dass er zugesagt hat.“ Zwei Wochen später haben sie in seinem Studio den Song aufgenommen. Frechheit siegt.

„Diese Erfahrung hat mir die Furcht vor Leuten genommen, die schon viel erreicht haben“, sagt Luke Andrews, „denn die kochen letztendlich auch nur mit Wasser.“ Wie Robbie McIntosh etwa, Gitarrist von Paul McCartney, oder Dave Clayton, Keyboarder von Simply Red, oder Willi Resetarits aka Kurt Ostbahn – sie alle haben bei seinem Debütalbum, das im Sommer erscheinen soll, mitgewirkt. Für ganz normale, branchenübliche Musikergagen.

Moderner Country im Stil der Zac Brown Band, das ist der Sound von Luke Andrews. Nicht traditionell, sondern immer mit diesem gewissen Pop-Appeal. „Coming Home“ ist ein erstes starkes Lebenszeichen des jungen Singer/Songwriters, von dem man sicher noch viel hören wird. Vielleicht klopft er ja schon demnächst an eure Tür.

Steckbrief Luke Andrews:

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Clemens Stadlbauer präsentiert die Rot-Weiß-Rot-Hits

Song Contest
Clemens Stadlbauer

Milenko Badzic

Ö3-Musikredakteur Clemens Stadlbauer wuchs in Linz auf und studierte Theaterwissenschaft und Publizistik in Wien und Los Angeles. Nach seiner Zeit bei Radio CD, der Wiener Stadtzeitschrift „City“ und dem Monatsmagazin „Wiener“ wechselte er zu Hitradio Ö3, wo er seit Jahren als Musikjournalist tätig ist. Neben seiner Arbeit bei Ö3 hat er fünf Bücher veröffentlicht, darunter den Bestseller „Quotenkiller“. Stadlbauer ist verheiratet und Vater einer Tochter.

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(CS)

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