Diebe stehlen in Venezuela 500 Kilo schwere Bronzeglocke

Unbekannte haben aus einer Kirche der venezolanischen Stadt Cumaná eine 500 Kilogramm schwere Bronzeglocke gestohlen. Nach Angaben von Pfarrer Jesús Senior drangen die Diebe nur wenige Stunden vor Beginn der Feiern zur Karwoche am Sonntag in den Hof der Kirche der Heiligen Ines ein, wo die aus dem 18. Jahrhundert stammende Glocke ausgestellt war, und ließen sie mitgehen.

„Niemand kann sich erklären, wie sie diese Glocke wegbringen konnten“, sagte das Gemeinderats-Mitglied Orlando Ramos, am Montag der Nachrichtenagentur AFP. „Normalerweise können nicht einmal vier Männer sie anheben“. Während der Palmsonntag-Messe betete Pfarrer Senior, dass die Diebe Reue zeigen und ihre Beute zurückbringen mögen. Doch bisher blieb der Steinsockel, auf dem die Glocke stand, leer.

Venezuela befindet sich infolge von Ölpreisverfall und Misswirtschaft in einer der schlimmsten Wirtschaftskrisen seiner Geschichte. Wegen Versorgungsengpässen gab es schon mehrfach schwere Unruhen, Plünderungen und Massenproteste. Laut der Nichtregierungsorganisation Cesap fallen seit Monaten auch Bronzestatuen und -Schilder landesweit der Krise zum Opfer. In einigen Städten des Landes verschwände auf diese Weise nach und nach das kulturelle Erbe, beklagte die Organisation. (AFP)