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Datenskandal: Diese Daten hat Facebook von dir
Seit letzter Woche hat das Soziale Netzwerk seine Sicherheits- und Datenschutzrichtlinien verschärft. Daraufhin wurden einige Verbindungen zu Apps gekappt, die mit Facebook verbunden sein können - etwa Tinder. Laut Facebook werden diese Verbindungen auf ihre Sicherheit gecheckt und erst dann wieder hergestellt. Wenn man darauf nicht warten will, kann man aber auch selbst Apps löschen, die via Facebook Daten anzapfen.
Check: Diese Daten hat Facebook von dir
Wenn du wissen möchtest, was Facebook alles über dich weiß, kannst du dir die Daten zu schicken lassen.
So funktioniert es:
Kontoeinstellungen --> Lade eine Kopie deiner Daten
Screenshot facebook
Nur wenige Stunden später erhältsts du ein ZIP-File zum Download. Darin siehts du alle Daten, die Facebook über dich gesammelt hat. Von den Nachrichten, Fotos, Videos bis hin zu allen Veranstaltungen die du erstellt hast beziehungsweise bei denen du teilgenommen hast.
Weitergabe der Nutzerdaten durch Apps
Nimmt man via Facebook bei Gewinnspielen oder Umfragen teil oder spielt ein Spiel wie beispielsweise Candycrush, so installiert sich im Hintergrund eine App. Keine die manuell zu installieren ist, aber eine, die mit Facebook verknüpft ist. Künftig gilt es verstärkt darauf zu achten, welche Berechtigungen oder Informationen durch eine Zustimmungserklärung gemacht werden und an wen sie genau gehen. „Wer sich absofort besser schützen möchte, kann ganz leicht überprüfen, welche Apps installiert und mit facebook verknüpft sind. Sollten einige davon nicht mehr in Verwendung sein, ist es ratsam, diese zu entfernen“, rät Mathhias Jax von Safer Internet.
So kannst du die Apps löschen:
Einstellungen --> Apps --> gewünschte App anklicken --> Einstellungen bearbeiten --> App entfernen
Unsere Schritt für Schritt-Anleitung:
In nur drei Schritten:
Schritt 1 und 2:
Screenshot
Schritt 3:
Screenshot
Bei dem Datenskandal hatte der Entwickler einer Umfrage-App („thisisyourdigitallife“) Informationen von Nutzern an die Analysefirma Cambridge Analytica weitergereicht, die unter anderem für das Wahlkampfteam von US-Präsident Donald Trump gearbeitet hatte. Dabei geht es nicht nur um die Daten der Umfrage-Teilnehmer, sondern auch um die ihrer Facebook-Freunde. Das erklärt die hohe Zahl der betroffenen Nutzer.
In Österreich hätten 13 Personen diese Umfrage-App installiert, teilte ein Sprecher der APA mit. Die Zahl der potenziell weiteren Betroffenen - „also Personen, deren Daten möglicherweise mit der App geteilt wurden, weil Freunde sie installiert hatten“ - liegt demnach bei bis zu 33.555. Insgesamt, rechnet der Sprecher vor, könnte es demnach in Österreich möglicherweise 33.568 Betroffene geben.
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Weltweit 87 Millionen Betroffene
Weltweit könnten Informationen von bis zu 87 Millionen Mitgliedern unrechtmäßig zu der Analyse-Firma gelangt sein. Damit ist die Zahl der potenziell Geschädigten deutlich höher als bisher bekannt.
„Betroffene wissen nicht, dass sie betroffen sind“
Die rund 33.555 Betroffenen in Österreich wissen nicht, dass sie betroffen sind. Das lässt sich nämlich nicht so leicht herausfinden. Obwohl unter anderem von der Ministerin für Wirtschaft und Digitalisierung Margarete Schramböck die umgehende Aufklärung seitens Facebook gefordert worden ist, wird es noch lange brauchen um herauszufinden, welche Daten tatsächlich weitergegeben worden sind. Das Datennetzwerk ist einfach zu groß, sagt Matthias Jax von safer internet:"Man darf sich das nicht wie eine externe Festplatte vorstellen, wo jetzt nach Daten gesucht wird. Das sind ganze Häuser mit rießigen Dateninformationen, wo Facebook jetzt einzelne Informationen sucht. Das dauert. Betroffene wissen nicht, dass sie betroffen sind. Vermutlich wird sie Facebook auch nie darüber informaieren, aber das ist nur eine Vermutung."
Ö3-Drivetimeshow mit Philipp Hansa, am 5. April 2018 (APA/VK/MB)