Wanda in der Wiener Stadthalle

HERBERT PFARRHOFER / APA / picturedesk.com

Wanda in Stadthalle: Wien – meine Stadt!

Was für ein Heimspiel! Wanda haben Samstagabend die ausverkaufte Wiener Stadthalle gerockt. Und haben bei ihrem Ö3-Konzert bewiesen, dass sie völlig zu Recht die momentan erfolgreichste Band Österreichs sind.

Wanda sind endgültig auf den großen Bühnen angekommen. Die fünf Wiener, - Keyboarder Christian, der wegen eines Hörsturzes die Tour nicht mitmachen kann, wurde von Ersatzmann Flo würdig vertreten -, haben ihre Show gleich einmal von Null auf Hundert gestartet, mit „Bologna“, „Luzia“ und „Auseinandergehen ist schwer“ - so was können sich nur die ganz Großen leisten, weil sie wissen, dass sie für die restliche Show und für die Zugabe auch noch genug Hits im Köcher haben.

Wanda in der Wiener Stadthalle

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Musikalisch waren Wanda viel präziser unterwegs als vor zwei Jahren bei ihrer Stadthallen-Premiere, gereifter, - das hat man vor allem beim ruhigeren Mittelteil gemerkt, wo sie zu „Ein letztes Wienerlied“ mit einem maskierten Streichquartett aufgetreten sind -, sie haben fast alle Töne getroffen und durchaus auch Nuancen in ihren Scheiß-mir-nix-Schrammelrock eingebaut, ja, und auch Marco Wanda singt mittlerweile mehr als er krächzt.

Der Energielevel dieser Band ist wirklich unglaublich. Das fällt vor allem deshalb auf, weil Wanda – von ein paar tollen Lichteffekten einmal abgesehen - komplett auf eine Bühnenshow verzichten. Ein paar Biere und ein paar Zigaretten – das sind so ihre Special Effects.

Wanda in der Wiener Stadthalle

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Von seinem Gipsarm – Marco Wandas Erklärungen für das kleine Missgeschick reichen von zu viel Würfelpoker bis zu viel Masturbieren – hat sich der Sänger übrigens nicht im geringsten beeinträchtigen lassen. Am Schluss hat er sogar höchstpersönlich auch ein bissl in die Gitarre gedroschen. Weil, wie gesagt, da waren ja noch ein paar Songs: „Columbo“, „Bussi Baby“ und „1, 2, 3, 4“ zum Beispiel. Amore. Wanda – meine Band. „Bologna“ haben sie nämlich zum Schluss auch noch einmal gespielt.

Nachtrag: Eine junge Schülerin hat nach dem Konzert ins Ö3-Mikro gesagt, dass sie einen gut gemeinten Ratschlag von Marco Wanda ab sofort beherzigen will. Der hat nämlich zwischen zwei Songs gemeint, dass man machen soll, was man will, und da das Mädchen offenbar gerade viel Stress zu Hause hat, macht sie das jetzt einfach. Message angekommen. So geht Rock’n’roll.

Song Contest
Clemens Stadlbauer

Milenko Badzic

Aus der Ö3-Musikredaktion...

Ö3-Reporter Clemens Stadlbauer berichtet hier regelmäßig über aktuelle Trends und News aus der Musikwelt.
Neben seiner Arbeit bei Ö3 hat er fünf Bücher veröffentlicht, darunter den Bestseller „Quotenkiller“. Stadlbauer ist verheiratet und Vater einer Tochter.

Guten Morgen am Sonntag mit Martina Rupp, vom 8. April 2018