Rapper Kollegah und Farid Bang beim Echo

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Schlagabtausch bei der Echo-Verleihung

Schlagabtausch bei der Echo-Verleihung zwischen den Echo-Gewinnern Campino und dem Rapper Kollegah. Bei der Verleihung am Donnerstag Abend kommt es zum Wortgefecht, nachdem Campino die 2-fach Nominierung stark kristiert und in Frage gestellt hat.

Campino, der mit seiner Band „Die Toten Hosen“ mit dem Echo in der Kategorie „Rockband des Jahres“ ausgezeichnet worden ist, verzichtet auf eine Dankesrede und äußerst seine Meinung zur Debatte über die Nominierung der Rapper Farid Bang und Kollegah.

Campino beim Echo im Jahr 2013

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Die Tote Hosen Sänger Campino bei der Echo-Verleihung 2013

Toleranzgrenze deutlich überschritten

Die Verleihung zu boykottieren sei keine Option gewesen, sagt Campino. Viel eher möchte er zur Aufregung rund um die Nominierung Stellung nehmen.

Provokation sei ein wichtiges Stilmittel in der Musik. Aber wenn die Texte frauenfeindlich, homophob, rechtsextrem oder antisemitisch sind, sei die Toleranzgrenze überschritten, so der Sänger.

Für seine klaren Worte bekommt der 55-jährige nicht nur Standing Ovations von den Anwesenden, sondern auch viel Lob und Zuspruch im Netz.

Kollegah: Campinos Ansage war stillos

Den Rappern ist nach Campinos Rede die Möglichkeit geboten worden, auf die Kritik einzugehen. Da sagte Kollegah noch: „Ich will hier keine Politikdebatte daraus machen.“ Jeder, der über das Thema mit ihm sprechen wolle, könne das bei der After-Show-Party tun, so der Musiker. Wenig später, haben sie offenbar ihre Meinung geändert.

Als die beiden Rapper Kollegah und Farid Bang später den Echo in der Kategorie Hip-Hop/Urban National gewonnen haben, folgte der Konter. Bei der Entgegennahme äußert sich Kollegah spöttisch zu Campions Ansage. Campino habe sich als moralische Instanz aufgespielt, das gebühre einem so großen Musiker wie Campino nicht, sagte Kollegah. Er hielt eine selbstgemachte Zeichnung von Campino in die Höhe – und erntete laute Buh-Rufe und Pfiffe aus dem Publikum.

Campino-Karrikatur von Rappern in die Kamera gehalten

Für die Verhöhnung Campinos, werden die Rapper von ihren Anhängern auf Social Media gefeiert.

Album sorgt bereits vorab für Diskussionen

Das Album „Jung Brutal Gutaussehend 3“ (kurz: JBG3), hat sich in Kürze über 200.000 Mal verkauft. Vor allem die Textzeile „Mein Körper definierter als von Auschwitz-Insassen“, sorgt für große Dikussion und Aufregung. Trotz sämtlicher Aufforderungen, die Nominierung für die Echo-Verleihung zurück zu ziehen, hat sich der Beirat dazu entschieden, zu der Nominierung zu stehen.

Ö3-Drivetimeshow mit Philipp Hansa & Olivia Peter (VK)