Warum der Body-Mass-Index überholt ist

Jetzt haben wir uns jahrelang mit dem BMI, also mit dem Body-Mass-Index, dem Verhältnis Gewicht zu Größe, auseinander gesetzt und wollten so wissen, ob wir normalgewichtig sind und plötzlich geht es nicht mehr um den BMI, sondern um die WHR, die „Waist to Hip Ratio“. Wir haben herausgefunden, warum das so ist.

Zwar hat der Body-Mass-Index jahrzehntelang als internationaler Vergleichsmaßstab bei wissenschaftlichen Studien gegolten, aber mittlerweile halten viele Mediziner und Forscher den BMI für veraltet. Viel besser, um zu berechnen, ob man übergewichtig ist, so auch Robert Fritz von der Sportordination in Wien, ist die sogenannte WHR, die „Hip to Waist Ratio": „Der Body-Mass-Index hat ein Problem, er nimmt ja eigentlich nur die Körperoberfläche und das Gewicht in Relation, nimmt aber keine Rücksicht darauf, wie viel Körperfett oder Muskelmasse ich habe. Deshalb ist dieser Wert nicht mehr ideal zur Bestimmung eines Risikos oder zur Bestimmung eines Übergewichts“, meint der Sportmediziner.

Personenwaage

Weiss / United Archives / picturedesk.com

Wenn man nur nach dem BMI rechnet, könnte es z.B. sein, dass ein muskulöser, sportlicher Mann den Body-Mass-Index eines Übergewichtigen hat, weil Muskelmasse einfach mehr wiegt als Fett.

Medizin setzt auf WHR

Die „Waist to Hip Ratio“ ist, was die Gesundheit angeht, viel bedeutender, weil, plakativ gesagt: Es ist gesünder einen dicken Hintern als einen dicken Bauch zu haben!

Das Bauchfett bedeutet nämlich ein wesentlich größeres Risiko für die Gesundheit als das Hüft-Fett, aber warum? Dr.Robert Fritz: "Dieses Fettgewebe um den Bauch ist sehr stoffwechselaktiv und kann Krankheiten auslösen.“ Es werden dadurch Entzündungsprozesse angestoßen, in deren Folge Herz-Kreislauf-Erkrankungen auftreten können.

Körper / Gewicht / Messband

pixabay.com

Apfel- vs. Birnen-Typ

Wer also der Apfel-Typ ist und leicht um den Bauch zulegt, muss mehr auf sein Gewicht achten als der Birnentyp, der eher dazu neigt die Kilos auf den Hüften zu verteilen. Sportmediziner Fritz: „Es ist zwar unfair, aber so ist das eben. Wenn ich eher jemand bin, der um die Mitte zulegt, dann muss ich mehr auf meine Ernährung schauen und regelmäßig Sport treiben.“

Wie berechnet macht man die WHR?

Man misst die Taille am stärksten Punkt beim Nabel, misst die Hüfte und dividiert Taille durch Hüfte.
Wenn ich also 65 cm Taillenumfang habe und 93 cm Hüftumfang rechnet man 65 : 93 = 0,69
Das Ergebnis sollte bei Frauen nicht über 0,85 sein und bei Männern nicht über 1,0.

„Ö3-Wecker“ mit Philipp Hansa, 18. April 2018 (GER)