Zugeklebter Mund

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Dilemma: Schimpfwörter „überhören“?

Am Samstag diskutiert Tina Ritschl wieder mit dem ganzen Land und löst die Dilemmas der Ö3-Gemeinde.

1. Dilemma (Tom, 28)

"Ich bin der Tom und schwul. Nachdem in dieser Woche viel über die Beschimpfungen der Rapidler gesprochen wurde, möchte ich mich mit meinem Dilemma bei euch melden. Ich kenne das auch aus meinem Freundeskreis, dass Freund:innen Beschimpfungen wie „schwul nicht so herum“, oder „das ist so schwul“ verwenden. Wenn ich sie darauf anspreche, sagen sie: „Das ist ja nicht so gemeint“ oder „Das ist ja nicht gegen dich gerichtet. Das sagt man halt so." Ich weiß auch, dass sie nichts gegen mich oder meine Homosexualität haben. Trotzdem schmerzt es mich. Aber es gelingt nicht, ihnen das abzugewöhnen. Soll ich das so akzeptieren und damit leben? Oder mich ständig aufregen, auf die Gefahr hin, dass sie mich nervig finden? Oder gar die Freundschaft kündigen? Ich glaube tatsächlich, dass viele, die diese Schimpfwörter verwenden gar nicht wissen, was sie anrichten, und das auch gar nicht wollen.“

2. Dilemma (Katharina, 31)

„Liebes Ö3-Team. Mein Freund und ich wohnen in einer ganz neuen, wunderschönen Eigentumswohnung mitten in Klagenfurt. Direkt unter uns lebt eine Familie mit Baby. Dieses Baby hält uns seit September auf Trapp. Es ist ungefähr ein Jahr alt und schreit unentwegt, Tag und Nacht. Wir hören ALLES in unserer Wohnung. Wenn wir lernen, fernsehen, essen, im Homeoffice sind, in der Badewanne liegen oder unsere Zweisamkeit genießen - das Kind schreit. Wenn einer von uns einen wichtigen Termin in der Arbeit hat und um 5 Uhr aufstehen muss - das Kind schreit von 23:00 bis 01:30, oftmals länger und sehr laut. Wir hören, wie das Kind Schnappatmung bekommt und sich vor lauter Weinen dermaßen reinsteigert, dass wir uns auch Sorgen machen. Wir haben schon mal höflich und respektvoll gefragt, ob wir helfen können - die Reaktion war ganz überrascht: ihnen war nicht bewusst, dass das so laut ist und sie haben sich entschuldigt... Was wir von der Community wissen wollen: Wir als kinderlose Menschen trauen uns kaum was zu sagen, weil wir das Gefühl haben, Kinder gehen immer vor. Aber was ist mit uns? Uns schränkt das massiv in unserer Lebensqualität ein. Muss man als kinderloses Paar automatisch zurückstecken? Ist umziehen die einzige Lösung, damit wir wieder in Ruhe leben können in unserer Wohnung?“

3. Dilemma (Clemens, 34)

„Hallo. Ich habe ein Dilemma und hoffe, dass mir die Ö3-Gemeinde helfen kann. Vor kurzem wurde ich schwer um viel Geld betrogen und brauche jetzt dringend Geld. Meine Freundin meint, dass mir mein bester Freund helfen muss. Er ist auch mein Ex-Geschäftspartner und ich habe ihm vor ca. zehn Jahren aus der Patsche geholfen als er große Schulden hatte. Damals habe ich von meinem Privatvermögen ca. 25.000 Euro hergegeben (ich habe das Geld nie zurückbekommen) und wir haben seine insolvente Firma gemeinsam saniert. Heute steht er finanziell wesentlich besser als ich da (er hat mehrere Autos und Immobilien, ich nicht). Frage an das ganze Land: Ist es sozusagen seine moralische Pflicht, mir finanziell unter die Arme zu greifen? Oder kann ich mir das nicht erwarten? Er hat mir in einer 1. Reaktion gesagt, dass er mir Geld gibt. Aber er drückt sich davor und ich glaube, dass er abspringen wird. Es geht um 20.000 Euro.“

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Dieser Beitrag begleitet die Sendung „Frag das ganze Land“, Ö3, 2. März 2024