Backstage 2013: Der Bienen-Vorkämpfer

2013 war das Jahr der Bienen. Zuerst hat die Dokumentation „More than Honey“ auf das Bienensterben aufmerksam gemacht. Dann hat Umwelt- und Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovics dem Druck der Öffentlichkeit nachgegeben und die giftigen Neonicotinoide verboten.

„Ö3-Wecker“ mit Robert Kratky, 3. Oktober 2013

Aber einer, der schon immer für die Bienen kämpft und zwar an vorderster Front, ist Ron Richter. Der Bio-Imker ist einer der obersten Vorkämpfer für den für den Bienenschutz in Österreich.

Ron Richter kann nicht nur die Launen seiner Bienen am Summen erkennen, er sorgt sich um sie, wie um seine eigenen Kinder. In St. Christophen, in Niederösterreich, hat er für sie extra ein 3.000 Quadratmeter großes Topinamburfeld angelegt hat. Damit jetzt noch etwas blüht. Gleich neben das Feld hat Ron Richter seinen Bienen einen hohlen Baum aufgestellt, den er im Wald gefunden hat. Damit die Bienen so leben können, wie sie das normalerweise tun würden.

„Wichtig ist für mich, im Winter alles für den Sommer vorzubereiten, damit ich dann einfach nur mehr zugreifen muss. Denn im Sommer arbeite ich gerne von früh um sechs bis abends um 22 Uhr. Die Imkerei ist kein Honigschlecken, aber für mich ist es eine Leidenschaft und es macht mir eifnach irrsinnig Spaß, mit den Bienen zu arbeiten.“

Ron Richter ist einer der obersten Bienenschützer in Österreich. Er geht in Schulen und Kindergärten und erklärt schon Kindern, warum Bienen schützenswert sind, er ist Kooperationspartner des Tiergartens Schönbrunn, wo er bei den Artenschutztagen erklärt, wie gefährlich die Neonics sind, die heuer in den Schlagzeilen waren:

"Wir reden hier von Nervengiften für Insekten und genau das machen sie auch. Sie töten Insekten und nicht nur die, die sie eigentlich töten sollen, die im Wurzelbereich tätig sind, sondern auch die Fluginsekten. Gifte, die ausgebarcht werden, sind dann zum Teil noch im Boden. Diese Gifte haben eine gewisse Haltbarkeitsdauer und die nächste Kultur, die angebaut wird, und sei es die Gründungung, die von den Bienen gerne angenommen wird, kann

Das Jahr 2013 war ein Schlüsseljahr für Ron Richter, denn erstmal ist er in seinem Kampf für die Bienen unterstützt worden:

„Für mich zeigt sich dieses Jahr, wieviel die Bevölkerung wirklich ausrichten kann. Wenn ich mir überlege, dass unser Umweltminister ursprünglich für die Gifte in der Landwirtschaft war, und nun plötzlich aufgrund des Drucks der Bevölkerung zum Schutz der Bienen doch einiges hat ändern müssen, dann zeigt mir das, welchen Einfluss die Bevölkerung hat, indem sie einen großen Druck ausübt auf die Politik“.

„Heimischen Honig kaufen und Blüher pflanzen“

Ron Richters Kampf für die Bienen geht aber weiter. Er erklärt, wie wichtig es ist, heimischen Honig zu kaufen: „Honig kann man importieren, die Bestäubung der Bienen aber nicht. Durch den Kauf heimischen Honigs unterstütz ich die Imker, das sind dann die, die sich wieder um die Bienen kümmern.“ Empfehlenswert wäre natürlich Bienen-Honig. Wer aber keinen Bio-Imker kauft, müsse „halt dem Imker die richtigen Fragen stellen“, sagt Ron Richter:

„Wir verfüttern zb. einen Bio-Zucker aus Niederösterreich. Gerade der Zucker ist einer der mit Pestiziden am stärksten belasteten Kulturen. Und es kann nicht sein, dass wir einen sehr guten Honig mit unseren Bienen produzieren und dann die Landwirtschaft den Boden vergiftet durch den Zuckeranbau. Da liegt es am Verbraucher selber, den Imker zu fragen, wie er mit den Bienen umgeht.“

Ron Richter mit einer Bienenwabe
Daniel Zupanc/www.zupanc.at

Und Ron Richter sagt, was jeder von uns für die Bienen tun kann: „Im Frühjahr und im Herbst Pflanzen zu haben, die blühen. Das wäre jetzt die Herbstaster zum Beispiel und Frühjahr gibt es sowieso genug Weiden und Frühjahrsblüher, über die man sich sowieso nach dem Winter freut.“

Durchatmen kann Ron Richter jedenfalls nicht: „Das Thema ‚Bienensterben und Gifte in der Landwirtschaft‘ muss weiterhin ein Thema bleiben. Man muss am Ball bleiben und darf nicht vergessen, dass das Verbot nur zwei bis drei Jahre gilt.“

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