10 Jahre Facebook - Ein kleiner Rückblick

Als Mark Zuckerberg am 4. Februar 2004 die Webseite thefacebook.com startete, schwebte ihm zunächst eine Art digitales Jahrbuch der US-Eliteuni Harvard vor. Zehn Jahre später spannt sich das soziale Netzwerk mit seinen 1,2 Milliarden Nutzern über fünf Kontinente.

Pünklich zum Geburtstag wurde eine neue Funktion gestartet: „A look back“ lässt Nutzer auf die schönsten Momente zurückblicken, die sie bislang in dem sozialen Netzwerk verbracht haben.

„Ö3-Wecker“ mit Robert Kratky, 4. Februar 2014

Auf der entsprechenden Seite stehen dafür ein persönliches Video oder eine Fotosammlung zur Verfügung. Neben Fotos aus der Timeline werden zudem Beiträge angezeigt, die besonders häufig mit „Gefällt mir“ bewertet wurden.

Wer hat’s erfunden?

Facebook-Gründer Mark Zuckerberg will sich sein Milliarden-Vermögen nicht anmerken lassen. Sein Outfit ist meist nach wie vor der zum Markenzeichen gewordene Kapuzenpulli. Es gibt keine Gerüchte über wilde Partys oder Luxus-Exzesse. Nur dass der 29-Jährige die vier Grundstücke um sein Haus in Kalifornien zusammengekauft haben soll, um seine Privatsphäre zu schützen. Mit einem Vermögen von über 30 Milliarden Dollar hat er das Geld dazu.

Jüngster Selfmade-Milliardär mit 24

Zuckerberg hatte früh Spaß am Programmieren, kam mit Computern besser als mit Weggefährten zurecht und verlor nie sein Ziel aus den Augen: Jeden auf der Welt zu vernetzen. Der Sohn eines Zahnarztes und einer Psychologin hätte schon mit Anfang 20 ein sorgenfreier Milliardär werden können, er brauchte nur die vielen Kaufangebote anzunehmen. Doch Zuckerberg zog es vor, sein Baby Facebook selber weiterzuentwickeln.

Das Netzwerk bestimmt nach wie vor sein Leben. Seine Frau Priscilla ist bereit für Kinder und er noch nicht, wie Zuckerberg jüngst im Interview des Magazins „Bloomberg Businessweek“ bekannte: „Wenn ich Kinder habe, will ich Zeit mit ihnen verbringen können.“

An der Elite-Uni Harvard war Zuckerberg eher ein Außenseiter mit wenigen sozialen Kontakten. Das zeigte sich auch in der Anfangszeit von Facebook, als Zuckerberg viel verbrannte Erde bei einstigen Mitstreitern hinterließ. Inzwischen etablierte er beim Online-Netzwerk eine Kultur, in der viel experimentiert wird. Die Facebook-Nutzer stieß er immer wieder mit dem Aufweichen ihrer Privatsphäre vor den Kopf, lernte aber auch, zurückzurudern.

Meilensteine der Unternehmensgeschichte:

Januar 2004:

Der 19-jährige Zuckerberg programmiert eine Website, die Harvard-Studenten vernetzen soll. Einen Monat später geht Thefacebook.com online.

Mai 2004:

Zuckerberg zieht in das IT-Mekka Silicon Valley und bricht sein Studium ab.

Juli 2004:

Der Hedgefonds-Manager Peter Thiel steigt mit 500.000 Dollar als erster Investor in das Unternehmen ein.

September 2004:

Facebook fügt zu den Profilen die sogenannte Wall hinzu, auf der Nutzer Nachrichten hinterlassen können.

August 2005:

Thefacebook.com benennt sich offiziell in Facebook um. Mitmachen dürfen zunächst nur Studenten an US-Hochschulen, schrittweise wird der Kreis erweitert.

Februar 2006:

Der US-Mediengigant Viacom bietet 1,5 Milliarden Dollar für den Kauf von Facebook, doch Zuckerberg lehnt ab. Auch ein Milliardenangebot des Internetriesen Yahoo schlägt er aus.

September 2006:

Facebook öffnet sich für alle Internetnutzer, die älter als 13 Jahre sind.

Mai 2007:

Facebook ermöglicht Drittanbietern, das Netzwerk als Plattform für eigene Anwendungsprogramme wie zum Beispiel Spiele zu verwenden.

Oktober 2007:

Microsoft steigt mit 240 Millionen Dollar bei Facebook ein, das mittlerweile 50 Millionen Mitglieder hat. Der Wert des Unternehmens wird auf 15 Milliarden Dollar geschätzt.

Februar 2008:

Zuckerberg schließt einen Vergleich in Höhe von 65 Millionen Dollar mit den Zwillingen Tyler und Cameron Winklevoss, die ihm vorwerfen, die Idee für Facebook von ihnen in Harvard gestohlen zu haben.

März 2008:

Facebook gibt es jetzt auch auf Deutsch.

April 2008:

Facebook löst MySpace als beliebtestes Online-Netzwerk der Welt ab. Im August knackt das Netzwerk dann die Marke von 100 Millionen Mitgliedern.

März 2009:

Facebook stellt seine erste App für Smartphones vor und kann damit auch mobil genutzt werden.

September 2009:

Die Zahl der Facebook-Nutzer übersteigt 300 Millionen. Das Unternehmen macht mittlerweile genug Geld, um seine laufenden Kosten zu decken.

Juli 2010:

Das Netzwerk wird von über 500 Millionen Menschen genutzt. Als erster Promi hat Popstar Lady Gaga mehr als zehn Millionen Fans auf Facebook.

Dezember 2010:

Das US-Magazin „Time“ ernennt Zuckerberg zur Persönlichkeit des Jahres, weil er „die Art verändert, wie wir täglich unsere Leben leben“.

Januar 2011:

Facebook sammelt bei Investoren weitere 1,5 Milliarden Dollar ein, der geschätzte Unternehmenswert steigt auf 50 Milliarden Dollar. Einen Monat später kündigt Zuckerberg an, die Firmenzentrale von Palo Alto auf ein größeres Gelände im nahe gelegenen Menlo Park zu verlegen.

September 2011:

Facebook stellt die Timeline vor, mit der Nutzer ihre Profile in eine Art digitalen Lebenslauf verwandeln können.

November 2011:

Nach Beschwerden über den Umgang mit Nutzerdaten sagt Facebook den US-Behörden zu, seine Datenschutzbestimmungen zu verschärfen und von unabhängiger Seite kontrollieren zu lassen.

April 2012:

Facebook kündigte den Kauf der Smartphone-Fotoanwendung Instagram für eine Milliarde Dollar an.

Mai 2012:

Das Unternehmen sammelt beim bislang größten Börsengang der Technologiebranche rund 16 Milliarden Dollar ein und wird mit mehr als 100 Milliarden Dollar bewertet. Technischen Pannen überschatten aber die Neuemission, der Kurs bricht in den kommenden Monaten gemessen am Ausgabepreis von 38 Dollar pro Aktie um mehr als die Hälfte ein.

Oktober 2012:

Mehr als eine Milliarde Menschen weltweit sind auf Facebook.

Januar 2013:

Facebook startet gemeinsam mit Microsoft eine Suchmaschine, mit der Nutzer das soziale Netzwerk und das Internet durchstöbern können.

Dezember 2013:

Nach einem Comeback rückt die Facebook-Aktie in den Index S&P 500 auf, der viele Börsen-Schwergewichte umfasst. Einen Monat später steigt der Kurs auf mehr als 58 Dollar - was einem Börsenwert von über 135 Milliarden Dollar entspricht.