Blitze über Innsbruck

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Geladen: Blitzmagnet Österreich

Die Gewittersaison erreicht in Österreich normalerweise zwischen Juli und August ihren Höhepunkt. Besonders viele Blitze schlagen in der Steiermark und in Kärnten ein. Insgesamt werden in Österreich pro Jahr zwischen 100.000 und 280.000 Blitze geortet.

Ö3-Wecker mit Andi Knoll, 29. Juli 2014

Innerhalb Österreichs gibt es relativ große Unterschiede, was die Blitzhäufigkeit betrifft. Die Zentren der Gewitter sind die Steiermark und Kärnten. Rund 70 Prozent aller in Österreich registrierten Blitzeinschläge gehen laut Blitzforscher Gerhard Diendorfer, Direktor des österreichischen Blitzortungssystem ALDIS, in diesen zwei Bundesländern nieder. Die ALDIS-Blitzstatistik zeigt, wie sehr die Anzahl der georteten Blitze in Österreichs Bundesländern variiert.

Blitzzentrum Europas

Die Steiermark und Kärnten gelten gemeinsam mit Oberitalien und Slowenien auch als europäisches „Blitzzentrum“ - dort gibt es die meisten Blitze in Europa. Die Hauptingredienzien für ein Gewitter sind hohe Temperaturen und Feuchtigkeit, wovon im südlichen Österreich durch die von der Adria heraufströmenden feuchte Luft besonders viel vorhanden ist.

In Nordeuropa beispielsweise sind die Bedingungen für Gewitter nicht ideal, weil es zu kalt ist. Im Südfrankreich oder Spanien sind die Temperaturen zwar höher, aber dafür ist es zu trocken für Gewitter. Feuchtigkeit ist nötig, damit es zur Bildung von Quellwolken kommt. Österreich ist mit seinen Wiesen und Wäldern, die viel Feuchtigkeit speichern können, ideal.

In Zukunft mehr Gewitter

Weltweit könnte die Anzahl der Gewitter schon bald steigen. Grund ist der Klimawandel. „Es gibt Klimamodelle, die prognostizieren, dass bei einer weltweiten Temperaturerhöhung von 1 Grad Celsius die Blitzhäufigkeit um 5 bis 10 Prozent ansteigen wird“, sagt Gerhard Diendorfer. „Einfach gesagt: Wenn mehr Wärme am Globus vorhanden ist, wird es auch mehr Gewitter geben.“

Weniger Blitztote

Am Sinken ist jedoch die Zahl der Blitzopfer. Im Jahr 1959 hat es in Österreich rund 20 Blitztote gegeben, betroffen waren vor allem in der Landwirtschaft Beschäftigte. Inzwischen schwankt die Zahl der Blitztoten in Österreich zwischen 0 und 4 pro Jahr. In den USA ist die Zahl der Blitzopfer aber laut Gerhard Diendorfer gerade wieder am Steigen. Betroffen sind vor allem Outdoor-Sportler, wobei Golf als besonders gefährlich gilt. Jeder fünfte Blitztote in den USA ist auf einem Golfplatz gestorben.