Glücksschweinderl

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Studie: Glücksbringer bringen tatsächlich Glück

Zehn Millionen Glückbringer werden allein zu Neujahr in Österreich verschenkt. Viele Österreicher gehen nicht ohne ihren Talisman außer Haus. Und die Glücksbringer helfen tatsächlich! Das hat ein deutsches Forscherteam in einer Reihe von Experimenten herausgefunden.

Glücksbringer-Experiment Nummer 1

„Ö3-Wecker“ mit Robert Kratky, 29. September 2014

Eine Gruppe Studenten muss einen Gedächtnistest machen. Der einen Hälfte werden ihre Glücksbringer abgenommen. Die anderen dürfen ihre Stofftiere, Ketten, Ringe usw. behalten.

Das Resultat
Die Studenten, die ihren Glücksbringer beim Test dabeihatten, haben besser abgeschnitten als jene, die ihren Talisman abgeben mussten.

Die Wirkung des Glücksbringers
Laut Psychologin Helga Schachinger können Glücksbringer durchaus das Selbstbewusstsein der Testpersonen stärken: „Es geht um das positive Denken, das auf diese Art und Weise entzündet wird!“ Gleichzeitig führt der Verlust des Glücksbringers bei den anderen zu Verunsicherung und Enttäuschung, was die Leistung wiederum negativ beeinflusst: „Die schlechte Stimmung wirkt sich auch auf die Performance aus. Die schlechte Stimmung wäre aber genau so da, wenn mir zum Beispiel jemand eine Schokolade wegnimmt, die er mir gerade erst geschenkt hat. Das hat nichts mit dem Glücksbringer zu tun, sondern mit der Tat an sich, dass mir etwas weggenommen wird.“

Vierblättriges Kleeblatt
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Glücksbringerexperiment Nummer 2

Schauplatz: Golfplatz. Die erste Gruppe bekommt einen Ball, von dem die Psychologen sagen, dass er sich bisher als Glücksball erwiesen habe. Die andere Gruppe bekommt denselben Ball, allerdings wird nichts von wegen Glückswirkung erzählt.

Das Resultat
Jene, die im Glauben gewesen sind, einen Glücksball abzuschlagen, haben wesentlich öfter ins Loch getroffen, als jene Testpersonen, die sich nur auf ihr eigenes Können ohne eine Portion Glück verlassen haben.

Die Wirkung des Glücksbringers
Wir glauben, was uns gesagt wird. Dieser Glaube ans Glück macht in diesem Fall aus den Testpersonen bessere Golfer: „Indem ich mir sage, das muss schon wirken. Und wieder bin ich in einem positiven Gedankengang drinnen, der mich dann auch beflügelt.“

Das Fazit
Hufeisen, Teddy oder Glücksunterwäsche können uns zwar zu keinem Lottosechser verhelfen, aber zu mehr Selbstsicherheit:
„Glücksbringer sind de facto Placebos. Es ist eine mentale Sache, die dann wirkt, wenn ich daran glaube.“ Und das kann zum Beispiel zu besseren Ergebnissen bei Wettkämpfen, Bewerbungsgesprächen oder Prüfungen führen. Das Lernen, Training oder die Vorbereitung kann einem ein Glücksbringer allerdings leider nicht abnehmen.