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Wissenswertes zur Zeitumstellung

Am frühen Sonntagmorgen startet die Sommerzeit. Die Nacht auf den 29. März hat dadurch eine Stunde weniger. Die Uhren werden von 2.00 Uhr auf 3.00 Uhr vorgestellt. Die Zeitumstellung findet damit zum 35. Mal statt.

Lieber ein wenig früher sollten heute all jene schlafen gehen, die Probleme damit haben, 60 Minuten früher aus den Federn zu kommen - denn es wird Ernst mit der Sommerzeit: Morgen Früh, exakt um 2.00 Uhr, wird es plötzlich 3.00 Uhr sein. Wieder zurück werden die Chronometer am 25. Oktober gestellt.

1980 ist die Sommerzeit in Österreich eingeführt worden. Sie hat ihren Ursprung in der Ölkrise von 1973 und sollte Energie sparen. Heute freuen sich wohl vor allem jene, die Dank der Zeitverschiebung eine zusätzliche Stunde bei Tageslicht im Freien verbringen können.

Wie kann ich mir merken, ob ich die Uhren vor oder zurückstelle?

Da gibt es eine einfache Eselsbrücke dazu: Im Sommer stellt man die Gartenmöbel VOR die Tür, im Winter ZURÜCK in den Schuppen." Um bei der alljährlichen Zeitumstellung nicht die Orientierung zu verlieren, greifen viele gern auf solche Merksätze zurück.

Warum war es wichtig, die Zeit zu vereinheitlichen?

Wenn es heute 12.00 Uhr ist, schlagen die Uhren überall zur selben Zeit. Im 19. Jahrhundert war das noch anders: Große Städte legten ihre Zeit selbstständig nach dem Stand der Sonne fest. An verschiedenen Orten zb. in Deutschland gingen die Uhren also jeweils ein paar Minuten anders, es gab 60 unterschiedliche Zeitzonen. Das bereitete den Eisenbahngesellschaften im alltäglichen Betrieb Probleme. Mit der Entwicklung von Eisenbahnnetz und Telegrafie wurde eine einheitliche Zeit immer wichtiger.

Wird durch die Zeitumstellung wirklich Energie gespart?

Nein, sagt das Umweltbundesamt. Zwar knipsen wir durch die Zeitumstellung im Sommer tatsächlich abends weniger häufig das Licht an - im Frühjahr und Herbst jedoch wird in den Morgenstunden dafür mehr geheizt. Unter dem Strich gibt es durch die Sommerzeit allein keine Ersparnis.

Wie wirkt sich die Zeitumstellung auf unseren Körper aus?

Die Uhren-Umstellung auf die Sommerzeit am Wochenende senkt einer Studie zufolge vorübergehend die Lebenszufriedenheit der Menschen. Zusätzlich zum körperlichen Jetlag fühlten sich die Menschen in ihrer Souveränität im Umgang mit der Zeit beschnitten, fanden Forscher der Universität Erlangen-Nürnberg heraus. „Menschen erleben es als Belastung, wenn ihre frei verfügbare Zeit beschränkt wird“, sagte einer der Studien-Autoren, Daniel Kühnle, am Donnerstag.

Zufriedenheit geht eine Woche nach der Zeitumstellung zurück

Für ihre Untersuchung werteten die Forscher Daten der Langzeitstudie Sozio-ökonomisches Panel (SOEP) sowie einer vergleichbaren britischen Befragung aus. Für Deutschland und Großbritannien gelte demnach, dass die Zufriedenheit der Befragten in der Woche nach der Zeitumstellung zurückgeht. Besonders stark sinke die Zufriedenheit von Eltern kleiner Kinder, weil diese ohnehin wenig Zeit für sich hätten. In der zweiten Woche nach der Umstellung erreiche die Lebenszufriedenheit wieder ihr ursprüngliches Niveau. Werden die Uhren im Herbst wieder zurückgestellt, habe das keine messbaren Auswirkungen auf die Zufriedenheit.

Forscher schlagen Entschädigung vor

Die Forscher plädieren jedoch nicht für eine Abschaffung der Zeitumstellung. Sie schlagen aber eine Art Entschädigung vor: „Eine Möglichkeit wäre zum Beispiel, in der Woche nach der Zeitumstellung mehr zeitliche Flexibilität am Arbeitsplatz zu ermöglichen“, sagte Kühnle.

Wie eine kürzlich veröffentlichte Umfrage ergab, sind fast drei Viertel der Menschen in Deutschland gegen die Zeitumstellungen in Frühjahr und Herbst.