Rituale, die Glück bringen sollen
„Ö3-Wecker“ mit Robert Kratky, 14. April 2015
Gabi Hiller aus dem Ö3 Weckerteam und Dr. Jutta Ransmayr von der Akademie der Wissenschaften fühlen unseren Glücksritualen auf den Zahn.
Daumendrücken
Eine Erklärung fürs Daumendrücken ist, dass es aus dem alten Rom stammt. Ein Brauch aus der Zeit der Gladiatorenkämpfe. Das Publikum konnte durch Rausstrecken des Daumens den Tod des Gladiatoren fordern. Wenn er aber mit der geballten Faust gedrückt wurde, gab es gute Chancen für den Gladiator davon zu kommen. Das heißt es bringt Glück, wenn der Daumen gedrückt wird.
Salz über die Schulter werfen
Dem Salz wurde schon von vielen Kulturen eine mythische, heilige Bedeutung zugesprochen. Indem man das Salz über die Schulter wirft glaubte man das Unheil, das sich hinter dem Rücken aufhält, abwehren zu können. Das Salz soll dabei über die linke Schulter geworfen werden. Links hinten lauert immer das Unheil. In unserem Sprachgebrauch gibt es ja viele Audrücke mit „links“, die Negatives bedeuten - die linke Tour zum Beispiel.
Toi toi toi
Zu diesem glückbringenden Ritual gibt es sehr viele Zugänge. Einer davon ist, dass es ein lautmalerischer Ersatz für das Ausspucken ist, das Glück bringen soll - und zwar dreimal. Die Zahl drei wird als vollkommene Zahl angesehen. Es ist eine dreifache Handlung mit abergläubischem Hintergrund. Am Theater soll man sich ebenfalls „Toi toi toi“ wünschen und über die linke Schulter sprechen.
Finger kreuzen
Finger kreuzen kommt eigentlich aus dem Englischen: „Have your fingers crossed“. Es soll aus dem Frühchristentum stammen, wo man sich durch das kreuzen der Finger (Mittelfinger über Zeigefinger) eine Art Schutz geschaffen hat. Das Kreuzen der Finger ist quasi ein Symbol des Kreuzes selbst und soll Pech abwehren.